An einem Polizeiposten im Südosten der Türkei ist am Freitagmorgen eine Autobombe explodiert. Mehrere Menschen sollen getötet worden sein. Es ist ein weiterer Anschlag in einer Terrorwelle, die das Land derzeit erschüttert.

Ankara - Bei einem Terroranschlag im Südosten der Türkei sind am Freitag mindestens elf Polizisten getötet wurden. Weitere 45 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt, als ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen an einem Kontrollpunkt nur etwa 50 Meter vor dem Gebäude der Bereitschaftspolizei am Stadtrand von Cizre explodierte. Das dreistöckige Polizeigebäude glich nach der Detonation einer Ruine, wie Fernsehbilder zeigten. Ein Materiallager stand in Flammen. Die Behörden sprachen umgehend von einem Anschlag der verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK.

 

Erst am Vortag war im Nordosten des Landes der Konvoi eines Spitzenpolitikers der Opposition angegriffen worden. Dabei wurden drei Soldaten verletzt, einer von ihnen tödlich. Der Politiker Kemal Kilicdaroglu, Vorsitzender der Mitte-Links-Partei CHP, blieb bei dem Anschlag in der Nordostprovinz Artvin unversehrt.

Ein weiterer Anschlag in einer ganzen Terrorwelle

Der neue Anschlag auf die Polizei in Cizre reiht sich ein in eine Terrorwelle, die das Land derzeit erschüttert. Vor einer Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto vor dem Polizeipräsidium der Stadt Elazig in die Luft gesprengt und drei Polizisten mit in den Tod gerissen, Dutzende Menschen wurden verletzt.

Beim schlimmsten Terroranschlag der vergangenen Tage waren in Gaziantep im Südosten der Türkei mehr als 50 Teilnehmer einer kurdischen Hochzeitsfeier getötet worden. Für diese Attacke machte die Türkei die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich. Drei Tage nach dem Anschlag in Gaziantep überquerte die türkische Armee die Grenze nach Nordsyrien und nahm zusammen mit Kämpfern der Freien Syrischen Armee die seit gut zwei Jahren vom IS kontrollierte syrische Grenzstadt Dscharablus ein.