200.000 Menschen sind auf der Flucht vor den blutigen Auseinandersetzungen im Südsudan. Jetzt gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Konfliktparteien treffen sich am Verhandlungstisch.

200.000 Menschen sind auf der Flucht vor den blutigen Auseinandersetzungen im Südsudan. Jetzt gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Konfliktparteien treffen sich am Verhandlungstisch.

 

Addis Abeba - Knapp drei Wochen nach dem Ausbruch blutiger Kämpfe im Südsudan haben Vertreter der Konfliktparteien mit direkten Verhandlungen über eine Waffenruhe begonnen. „Wir sprechen seit dem Morgen mit der Regierungsseite darüber, welche Schritte nötig sind, um ein Ende der Feindseligkeiten zu erreichen“, sagte Miyong G. Kuon, ein Sprecher der Rebellendelegation, am Dienstag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.

Zudem steht offenbar das Schicksal von elf Politikern auf der Tagesordnung, die im Dezember im Zuge eines angeblichen Putschversuchs in dem ostafrikanischen Krisenland in Haft genommen wurden. Die Regierung von Präsident Salva Kiir hat die Freilassung der Gefangenen bisher abgelehnt. Die Rebellen, die dem ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar anhängen, wollen die Politiker aber in die Friedensgespräche miteinbeziehen.

Die USA unterstützen nach Angaben einer Sprecherin die Forderung. Es könne nur einen „bedeutsamen und produktiven Diskussionen über politische Lösungen“ geben, wenn die inhaftierten Politiker daran teilnehmen könnten, hieß es bei einer Pressekonferenz in Washington.

Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) warnte derweil vor dem Ausbruch von Epidemien unter den Flüchtlingen. Die Kämpfe hinderten die Helfer daran, die Menschen in Not sicher zu erreichen, teilte MSF mit. Seit dem Ausbruch der auch ethnisch motivierten Gewalt wurden bereits mindestens 200.000 Menschen vertrieben.