Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel gestalten sich schwierig: Die Positionen von Verdi und den Arbeitgebern liegen weit auseinander. Jetzt wurden die Gespräche auf den 22. November vertagt.

Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel gestalten sich schwierig: Die Positionen von Verdi und den Arbeitgebern liegen weit auseinander. Jetzt wurden die Gespräche auf den 22. November vertagt.

 

Asperg/Stuttgart - Die Verhandlungen im Tarifkonflikt des Südwest-Einzelhandels werden am 22. November fortgesetzt. Darauf hätten sich die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber am Dienstag in Asperg nahe Stuttgart bei ihrem sechsten Treffen verständigt, sagten Vertreter beider Seiten am Abend. „Wir haben versucht, uns anzunähern. Aber es ist schwierig, da die Positionen sehr weit auseinander sind“, sagte ein Verdi-Beauftragter. Vor Beginn der Gespräche in Asperg hatten Hunderte Beschäftigte ihren Forderungen auf einer Kundgebung Nachdruck verliehen.

Die Fronten waren zuletzt verhärtet: Gewerkschaft und Arbeitgeber streiten neben den Löhnen auch über den Manteltarifvertrag für die rund 220.000 Beschäftigten im Land. Verdi fordert einen Euro mehr pro Stunde. Auszubildende sollen 90 Euro mehr im Monat erhalten. Änderungen am Tarifvertrag lehnt die Gewerkschaft ab. Die Arbeitgeber wollen das Regelwerk hingegen ändern, da sie es für veraltet halten.

Der Vertreter des Handelsverbands Baden-Württemberg sagte am Abend, nun müssten erstmal intern einige Punkte besprochen werden. Möglicherweise könne dann auch ein Treffen mit Verdi vorgezogen werden - oder es müsse ein späterer Termin gesucht werden. Details nannte er nicht.

Bereits am Tag vor den Verhandlungen waren landesweit 1700 Beschäftigte auf die Straße gegangen, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Die Streiks der Arbeitnehmer und der anhaltende Tarifkonflikt treffen den Einzelhandel derzeit mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft besonders hart. Die Branche macht gut ein Fünftel ihres Jahresumsatzes im November und Dezember.