Zwei Schwestern haben an der Gablenberger Hauptstraße einen Laden voller Süßigkeiten eröffnet.

Stuttgart - Kaum über die Schwelle getreten, steigt auch schon der Duft in die Nase: nach Zucker, Süßkram und buntem, klebrigem Zeug. Für viele muss so in der Art das Paradies duften. „Ich selbst rieche das schon gar nicht mehr“, sagt Ines Falk und lacht. Seit Anfang August steht sie in ihrem eigenen Süßigkeitengeschäft namens „Leckerlicious“, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester Nina eröffnet hat.

 

Schon am Hauptbahnhof haben die beiden zusammen in solch einem Laden gearbeitet. Irgendwann einen eigenen aufzumachen, war schon lange ein großer Traum. Zwei Jahre haben sie schließlich an der Verwirklichung dieses Traums gearbeitet, bis die Finanzierung stand und ein Raum gefunden war. Der liegt jetzt an der Gablenberger Hauptstraße 32 , direkt neben dem Gablenberger Aldi – ein glücklicher Zufall, die beiden wohnen gerade einmal fünf Minuten vom Laden entfernt.

Auch Zuckerfreies gibt es im Laden

Bunt ist es im Geschäft, die Tüten, Riegel und Tafeln reihen sich in den Regalen dicht aneinander. Es gibt Retro-Süßigkeiten, die unvermittelt an die eigene Kindheit erinnern und Exotisches wie japanische Kekse mit Matcha-Geschmack. Unschwer zu erkennen ist auf den ersten Blick der Amerika-Tick der beiden Schwestern. „Wir lieben New York“, sagt die 31-Jährige. Amerikanische Cornflakes, Sirup, Marshmallows, Root Beer („Alle sind verrückt nach Root Beer!“) und noch viel mehr füllt fast eine ganze Länge des Ladens – das meiste in Extra Large versteht sich. Viele der schon jetzt gewonnenen Stammkunden haben amerikanische Wurzeln. Als beim nahen Schweine-Museum ein US-Car-Treffen stattgefunden hat, wurde den Schwestern quasi die Zuckerbude eingerannt. „Die Nachfrage nach amerikanischen Süßwaren ist sehr hoch“, sagt die frischgebackene Ladenbesitzerin. Viele äußerten auch Sonderwünsche, nach denen sich die beiden dann auf die Suche begeben. Die meisten Sachen seien in Deutschland gut zu bekommen, manches hingegen nicht. „Es gibt eine bestimmte amerikanische Chipssorte, nach der wir fast täglich gefragt werden. Wir finden sie nicht! Wahrscheinlich ist irgendeine Zutat drin, die hier nicht erlaubt ist“, sagt Ines Falk.

Apropos Sonderwünsche: Es mag grotesk klingen, aber im Leckerlicious gibt es tatsächlich Produkte, die ohne Zucker auskommen. „Wir wollten auch Diabetikern eine Freude machen und Sachen anbieten, die keinen Zucker enthalten und trotzdem schmecken“, sagt Ines Falk. Auch glutenfreie Produkte gibt es im Angebot, auf den offenen Boxen mit Süßigkeiten zum selbst zusammenstellen sind Kleber mit der Aufschrift „Vegi“ verteilt. Im Süßigkeitenfachgeschäft geht es professionell zu. Ines Falk hat sich gut vorbereitet in den zwei Jahren, hat Kurse an der IHK belegt, kennt sich mit Allergien aus und darf ausbilden, sobald sie mehr Mitarbeiter einstellt. Doch das ist noch Zukunftsmusik, genauso wie die Pläne, einen Online-Shop einzurichten und Candy-Bars für Hochzeiten anzubieten.

Jetzt wird aber erst einmal ein Schritt nach dem anderen gemacht. Die Menschen glücklich zu machen ist das Ziel, das schafft ein buntes Süßwarengeschäft ziemlich gut. „Außer die Eltern!“, sagt Ines Falk lachend. Wobei: Die Erwachsenen stünden den Kleinen in Sachen Naschsucht in nichts nach.