„Summer of Scandals“: Wer könnte besser durch diesen Schwerpunkt führen, als jemand, der „Theoretiker, Praktiker und Ikone des Skandals in einer Person ist?“, fragt Arte-Programmchef Alain Le Diberder. Seine Antwort: „Bühne frei für Iggy Pop!“

Hamburg - Auf einen Sommer voller Skandale setzt der TV-Sender Arte: Die zehnte Ausgabe seiner Reihe „Summer of...“ widmet sich der Welt der Skandale. Vom 16. Juli bis zum 21. August geht es unter anderem um Filme, Musik und Mode, die für Empörung gesorgt haben. Vor allem die Musikszene lieferte dafür viel Stoff - von legendären Videos über den großen Betrug durch das Pop-Duo Milli Vanilli bis hin zu Schlagzeilen um Popsternchen Miley Cyrus. Durch den „Sunmmer of Scandals“ führt Rockstar Iggy Pop - „der Großmeister des Skandals“, wie Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer von Arte Deutschland, am Montag in Hamburg sagte. Die Anmoderationen des 69-Jährigen sollen demnächst in Wien aufgezeichnet werden.

 

Jeweils an den Samstag- und Sonntagabenden zeigt der Sender im Rahmen der Reihe Filme: „Lolita“, „Eyes Wide Shut“, „Im Reich der Sinne“, „Das Leben des Brian“ oder „Borat“. Konzerte: Guns N’ Roses, The Rolling Stones, Rammstein oder eben Iggy Pop. Und Dokumentationen über die Protagonisten: Marlon Brando, Lemmy Kilmister, Dennis Hopper. Die Dokumentation „Tratsch und Totschlag - vom Aufstieg und Niedergang der Skandalpresse“ lasse ehemalige Boulevardjournalisten aus dem Nähkästchen plaudern, teilte der Sender mit. Den Auftakt zum „Summer of“ macht eine Dokumentation über die „Godmother of Scandals“, die ehemalige Pornodarstellerin Ilona „Cicciolina“ Staller, den Abschluss der Erotik-Thriller „Basic Instinct“ mit Sharon Stone.

90-minütiges Portrait über Angela Merkel

Zu den weiteren Programmhöhepunkten des deutsch-französischen Kulturkanals, dessen Marktanteil nach Senderangaben in Deutschland bei 1 Prozent und Frankreich bei 2,3 Prozent liegt, gehören im Herbst neue Serien wie die dänischen Produktionen „Norskov“, eine zehnteilige Krimiserie über einen Ermittler, und „Helden am Herd“, die in acht Folgen eine dramatische Komödie über einen Sommelier und einen Koch erzählt. In der britischen Kolonialzeit spielt das zehnteilige Filmepos „Indische Sommer“ aus Großbritannien.

Im Dokumentarfilmbereich gibt es unter anderem ein 90-minütiges Porträt über die Bundeskanzlerin („Die Unerwartete: Angela Merkel - Ein Psychogramm“) sowie Themen wie Streit rund um sportliche Großereignisse, etwa die Doku „Weltmeisterschaft der Sklaven - die blutigen Fußballspiele von Katar“. Anlässlich der Pariser Prêt-à-porter-Schauen steht eine Dokumentation über Modeschöpfer Jean Paul Gaultier auf dem Programm, der im Berliner Friedrichstadtpalast Kostüme für eine neue Revue entwirft. Und Filmdiva Catherine Deneuve liest in 22 Kurzclips witziges und freches Getuschel von Modenschauen vor.