Die Super-League-Pläne sollen noch einmal überdacht werden. Das ist fürs Erste gut für den Fußball. Doch der kurzzeitige Aufstand sollte als Warnung verstanden werden, meint unser Redakteur Dominik Ignée.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Das ging aber schnell! Die Pläne von zwölf europäischen Fußball-Topclubs für eine Super League sind fürs Erste wieder in der Schublade verschwunden. Keine zwei Tage nach der Verkündung der Palastrevolution wurde der Rückzug bekannt gegeben, man möchte die Sache noch mal überdenken. Die Gegenwehr Rest-Europas war so groß, dass die zwölf aufständischen Vereine (sechs aus England, drei aus Italien, drei aus Spanien) wohl selbst gemerkt haben: Die heilige Kuh Fußball könnte ja tatsächlich sterben, wenn man so etwas macht. Als die Gewinne der Formel 1 unter dem damaligen Chef Bernie Ecclestone vor etwa 20 Jahren explodierten, drohten unzufriedene Teams immer mal wieder mit einer eigenen Rennserie. Sie merkten aber, dass sie mit solch einer „Parallelwelt der Beleidigten“ den Ast abgesägt hätten, auf dem sie selbst sitzen.