Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will bis Frühjahr 2019 eine Entscheidung treffen, ob Schüler dazu verpflichtet werden sollen, Gedenkstätten für Opfer des Nationalsozialismus zu besuchen. Im Landtag gehen die Meinungen dazu auseinander.

Stuttgart - Sollen Schüler in Baden-Württemberg als Teil des Unterrichts verpflichtend Gedenkstätten für Opfer nationalsozialistischer Verbrechen besuchen? Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will bis Frühjahr 2019 eine Entscheidung treffen. Das teilte ihr Ministerium der Deutschen Presse-Agentur mit. Sie habe sich nun mit dem Landesschülerbeirat zu einer möglichen Besuchspflicht in Gedenkstätten ausgetauscht.

 

„Das Gespräch verlief sehr gut und die Rückmeldungen waren ausgesprochen positiv“, teilte ihr Ministerium mit. „Wichtig ist, dass eine mögliche Besuchspflicht sinnvoll pädagogisch eingebettet ist und Besuche entsprechend vor- und nachbereitet werden.“ Als nächstes stünden Gespräche mit Vertretern von Gedenkstätten an.

Eisenmann hatte bereits im Sommer gesagt, sie sehe gute Gründe für eine Besuchspflicht. Bei den im Landtag vertretenen Parteien gehen die Meinungen über Pflichtbesuche auseinander. Viele Schulen unternehmen nach Darstellung des Ministeriums bereits jetzt Besuche auf freiwilliger Basis.