Iris und Andreas Sommer betreiben das Sushilädle in der Fellbacher Bahnhofstraße. Wie kamen sie dazu?

Rems-Murr: Simone Käser (sk)

Fellbach -

 

Iris und Andreas Sommer bewirten regelmäßig zahlreiche Gäste in ihrem Wohnzimmer – nicht in ihrem privaten, sondern in ihrem Sushilädle in der Fellbacher Bahnhofstraße, das sie liebevoll so bezeichnen. „Es ist ein kleines Restaurant, in dem es sehr interaktiv und kommunikativ zugeht. Wir kommen immer wieder an die Tische, dadurch ist es sehr persönlich. Man kennt sich“, sagt Iris Sommer.

Auch eine betagte Seniorin und Paare von auswärts würden zu den Stammkunden gehören

Mit ihrem Mann Andreas hat die 54-Jährige dieses Jahr das fünfjährige Bestehen des kleinen Restaurants gefeiert. „Da haben wir ein großes Zelt aufgebaut und 100 Gäste gehabt. Die Kundschaft wächst immer mehr“, sagt Andreas Sommer. Auch eine betagte Seniorin und Paare von auswärts würden zu den Stammkunden gehören, sagt der 45-Jährige, der früher bei einem großen Caterer gearbeitet hat. Dort hat er seine Vorliebe für rohen Fisch und Reis kennengelernt. Eine Freundin, die japanische Wurzeln hat, tat ihr Übriges. „Ich bin in Fellbach zur Schule gegangen. Als ich gehört habe, dass hier ein Laden leer steht, wusste ich, dort will ich mein eigenes Sushilädle aufmachen“, sagt Andreas Sommer.

Und das läuft mittlerweile so gut, dass seine Frau komplett mit in die Gastronomie eingestiegen ist. „Er ist der Mann fürs Sushi, ich arbeite ihm zu und mache den Service.“ Mittwochs und donnerstags bietet das Ehepaar einen Mittagstisch an, den sie zu zweit bewerkstelligen. Freitag-, samstags- und sonntagabends gibt es Buffet. „Da haben wir sowohl im Service als auch beim Spülen jemanden, der uns hilft“, sagt Iris Sommer, die beim Buffet mit einem Tablet an den Tisch kommt – darauf eine Auswahl verschiedener Sushiteile. Die zahlreichen Gäste – eine Reservierung sei dann nötig – können sich durchprobieren und die Erklärung, was sie da gerade essen, gibt’s gleich dazu.

Muss es bei soviel Sushi auch mal was anderes sein?

Bis die kunstvoll anzusehenden Teilchen auf den Platten liegen, gibt es viel zu tun für Andreas Sommer. Morgens um sieben Uhr beginnt er mit den Vorbereitungen. Dann heißt es jede Menge Reis, genau genommen 22 Kilogramm, sowie Soßen und Fisch zuzubereiten und abzuschmecken. Die Kalkulation der Lebensmittel geht meistens gut auf. Das ist auch gut so, denn Qualität ist Iris und Andreas Sommer wichtig. „Alles wird jeden Tag frisch hergestellt.“ Muss es bei soviel Sushi auch mal was anderes sein? „Auf jeden Fall. Privat ist es bei uns Tradition, dass montags Fleischtag ist. Und nach Feierabend essen wir gern mal noch gemütlich ein Leberwurstbrot als Kontrast“, sagt Andreas Sommer, der keine klassische Sushi-Ausbildung hat, aber jedes Jahr in Japan auf der Food-Messe ist und in Tokio von einem japanischen Bekannten bei Workshops und Kochtreffs mit neuen Ideen sowie Tipps und Tricks versorgt wird.

Die Zutaten erhalten Iris und Andreas Sommer von verschiedenen ausgewählten Lieferanten

Auch Sushi zum Mitnehmen kann im Sushilädle geordert werden. An den Tagen, an denen der Laden geschlossen ist, bietet das Paar Catering und Kochkurse an. „Mit den Fellbacher Weingärtnern gibt es die Veranstaltung ‚Sushi trifft Wein’. Da organisieren wir ein 7-Gänge-Menü mit 400 Tellern zu zweit“, sagt Iris Sommer. Auch für eine japanische Bank und eine japanische Firma habe das Sushilädle schon das Catering gemacht. Die Zutaten erhalten Iris und Andreas Sommer von verschiedenen ausgewählten Lieferanten. Einerseits wird das Ehepaar von unterschiedlichen japanischen Großhändlern beliefert. Lachs beziehen sie beispielsweise von der Deutschen See. Jacobsmuscheln aus Kanada kommen von einem Großhändler aus München. „Wir picken uns einfach überall die für uns besten und frischesten Produkte heraus“, sagt Iris Sommer.