Der SV Fellbach verliert beim FV Ingersheim mit 1:2  – es ist der erste Saisonsieg des Gegners.

Ingersheim - Markus Kärcher vom Fußball-Landesligisten SV Fellbach ist ein Trainer, der sich immer vor seine Mannschaft stellt und Kritik nur intern äußert. Nach dem 1:2 (1:1) am Freitagabend beim Aufsteiger FV Ingersheim, der bis dahin sieglos den letzten Tabellenplatz belegt hatte, äußerte er allerdings deutliche Worte: „Ich bin wirklich enttäuscht. Wir haben es nicht geschafft, eine Reaktion zu zeigen.“

 

Seine Enttäuschung bezog sich konkret auf seine Akteure. Deren Durchsetzungsvermögen lässt ebenso zu wünschen übrig wie etwa auch die Passgenauigkeit. „Wir haben Spieler, die sich sehr mit der Situation identifizieren und verkrampfen. Andere überschätzen sich ein Stück weit, sind nicht gut genug in den Zweikämpfen, zu langsam in den Aktionen“, sagte Markus Kärcher. „Wer träumen will, sollte das nachts tun und schnell aufwachen, um die Dinge geradezurücken!“

Diese Saison sollte es beim SV Fellbach nach zwei unbefriedigenden elften Plätzen in den Spielzeiten zuvor merklich aufwärts gehen. Ein neuer Sponsor und die fünf auch dank dessen Zuwendungen verpflichteten Zugänge Christian Buck, Marius Güra, Filip Jaric, Timo Marx und Mario Mutic nährten die Hoffnung auf Besserung. Das Ziel ist, vorne mitzumischen. Nach sieben Spieltagen steht der frühere Verbandsligist aber nur auf dem zwölften Rang, mit lediglich sieben Punkten. „Wir haben jetzt nicht Neymar, Messi und Suarez verpflichtet, aber wir konnten uns sicher verbessern, nachdem wir die Jahre zuvor eher immer Qualität verloren hatten. So ein kleiner Umbruch braucht aber einfach auch Zeit“, sagte der Trainer Markus Kärcher.

Die neue Mannschaft hat sich noch nicht gefunden, jeder kleine Rückschlag wirft sie aus der Bahn. In Ingersheim waren die Fellbacher zunächst besser und bauten Druck auf, wobei die zwingenden Chancen wieder einmal fehlten. Das 0:1 in der 33. Minute – ein von Kleonikos-Klevis Priftis verwandelter Elfmeter nach einem Foul von Jan Ackermann – kehrte dann jedoch wieder die inhärente Verunsicherung hervor. So wie schon eine Woche zuvor zu Hause gegen den SV Schluchtern (1:2).

Der Ingersheimer Strafstoßschütze Kleonikos-Klevis Priftis erzielte auch das 2:0 (81.), nachdem der SVF-Torwart Yusaburo Matsuoka – der den zuletzt wenig glücklich haltenden Patrick Kolodziej abgelöst hatte – den Ball bei einem Distanzschuss nach vorne pariert hatte. Der Anschlusstreffer zum 1:2 (83.) von Ferdi Ayaz per Kopf war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Denn ansonsten brachten die Fellbacher den gastgebenden Aufsteiger FV Ingersheim viel zu selten in Bedrängnis.

„Es ist so, dass momentan der persönliche Anspruch und die tatsächliche Leistung zu weit auseinander liegen“, sagte Markus Kärcher. „Dass es in Ingersheim wieder so lief, ist enttäuschend.“ Also werden er und sein Co-Trainer Harald Janik weiter Gespräche mit den Spielern führen, um möglichst bald die Kurve zu bekommen. „Klar übernehme ich die Verantwortung dafür als Trainer. Aber die Jungs sind auch verantwortlich dafür, jetzt für Ergebnisse zu sorgen!“, sagte Markus Kärcher. SV Fellbach: Matsuoka – Ackermann, Marx, Schmid, Mosca, Klaus (46. Güra), Mutic (78. Tchuisseau), Jaric, Buck, Binder (75. Ayaz), Virit (46. Saltarelli).