Die C- und D-Jugend des SV Leonberg/Eltingen denken beim Kuchenverkauf nicht nur an die eigene Mannschaftskasse. Sie setzen sich auch für das Kinder- und Jugend-Hospiz ein – und erhalten große Anerkennung.
Sterben und Tod sind äußerst selten Themen, mit denen sich Kinder und Jugendliche beschäftigen. Dass sie keine Berührungsängste damit haben, bewiesen Romy Bücheler (13) und Emilia Schneider (14). Die C-Jugendfußballerinnen waren Ende Oktober als ehrenamtliche Helferinnen in der Sportwelt Leonberg tätig, weil ihre Väter bei „100 Männer für einen Yogakurs“ teilnahmen. Neugierig kamen sie an den Infostand des Leonberger Hospizes, den Monika Friedrich betreute.
Die Koordinatorin für den ambulanten Hospizdienst für Kinder und Jugendliche lud die Mädchen ins Hospiz ein. „Sie waren eine Stunde bei uns und haben sich genau informiert“, sagt Monika Friedrich beeindruckt. Romy Bücheler und Emilia Schneider überzeugten ihre Teamkolleginnen, beim alljährlichen Kuchenverkauf des Vereins nicht nur für die Mannschaftskasse zu sammeln, sondern auch für den guten Zweck. „Es hat uns sehr beeindruckt, wie viele Ehrenamtliche im Hospiz arbeiten, und dass alles auf Spendenbasis funktioniert“, erzählen Emilia Schneider und Romy Bücheler.
Die Freundinnen organisierten mit dem Mannschaftsrat der C- und D-Jugend Spendenboxen und machten Schichtpläne für den Kuchenverkauf – in Eigenregie. „Ich habe gefragt, ob ich helfen kann. Aber mehr als kontrollieren, dass alles da ist, musste ich nicht“, lobt Romys Mutter Julia Bücheler das Engagement der Teenager. Rund 30 Kuchen brachten die C-Juniorinnen am 23. November vor einem Drogeriemarkt gegen Spenden an Passanten. Es sollte sich lohnen.
900 Euro landen in Mannschaftskasse
Für die Mannschaftskasse, aus der Ausflüge und Trainingslager finanziert werden, kamen rund 900 Euro zusammen. Wie viel für das Hospiz gespendet wurde, wussten die jungen Kickerinnen lange nicht. Erst diese Woche lüfteten Monika Friedrich und Hospiz-Vorstandsmitglied Günther Wöhler das Geheimnis: 1152,67 Euro. „Darauf können sie stolz sein“, lobt Monika Friedrich. Es sei immer sehr bewegend, wenn sich Kinder und Jugendliche für Gleichaltrige engagierten. „Und es ist mutig, sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinanderzusetzen“, ergänzt die Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin.
Auch die Idee des Wunschbaumes, der in der Sportwelt steht, wurde bei der Yoga-Veranstaltung geboren. Die Leonberg Alligators nahmen sich dieses Projektes an – mit großem Erfolg. Für 27 Wunschkärtchen hatten sich nach zwei Tagen Spender gefunden.