Das Hoffen der Angehörigen ist jäh beendet worden: Nach dem Absturz der Swiftair-Maschine in Mali hat die Fluggesellschaft am Freitag mitgeteilt, es gebe keine Überlebenden. An Bord der Maschine waren 116 Menschen.

Das Hoffen der Angehörigen ist jäh beendet worden: Nach dem Absturz der Swiftair-Maschine in Mali hat die Fluggesellschaft am Freitag mitgeteilt, es gebe keine Überlebenden. An Bord der Maschine waren 116 Menschen.

 

Madrid - Beim Absturz der Passagiermaschine über Mali hat das Wetter nach Einschätzung Frankreichs eine große Rolle gespielt. Niemand der 116 Menschen überlebte, wie die spanische Fluggesellschaft Swiftair am Freitag mitteilte. Laut Swiftair waren vier Deutsche an Bord. Das Auswärtige Amt erklärte lediglich, man müsse davon ausgehen, dass Deutsche bei dem Absturz gestorben seien.

Das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas MD83 gehörte Swiftair und war im Auftrag von Air Algérie von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, nach Algerien unterwegs. Es stürzte am Donnerstag ab. Es ist weltweit der dritte Flugzeugabsturz binnen einer Woche. Bergungskräfte entdeckten im Unglücksgebiet mittlerweile einen Flugdatenschreiber.

Ein Anschlag gilt als unwahrscheinlich

Ein Abschuss durch eine Rakete oder ein Bombenschlag gelten als unwahrscheinlich. „Wir denken, dass dieses Flugzeug aus Gründen abgestürzt ist, die etwas mit den Wetterbedingungen zu tun hatten“, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Freitag. Ähnlich äußerte sich Verkehrsstaatssekretär Frédéric Cuvillier zu Flug AH5017. „Die Trümmer liegen in einem begrenzten Bereich. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Wrack auf dem Boden zerschellt ist und dass es keine Explosion während des Fluges gab“, erklärte er. Swiftair erklärte, es sei zu früh, über die Ursachen zu sprechen.

Im Gegensatz zu Cazeneuve warnte Cuvillier davor, sich ganz auf die schlechten Wetterbedingungen als Unglücksursache zu konzentrieren. „Das Wetter allein verursacht nicht solche schweren Unfälle“, sagte er. Vermutlich seien noch andere Probleme, eventuell technischer Natur, hinzugekommen. Paris ist besonders beteiligt, weil 51 der Passagiere aus Frankreich kommen.

Zwischen 116 und 118 Menschen an Bord

Bergungskräfte entdeckten inzwischen einen Flugdatenschreiber. Die Aufzeichnungen sollten sehr schnell analysiert werden können, sagte Frankreichs Präsident François Hollande. Das Gerät sei bereits auf dem Weg zu Experten. „Die französischen Soldaten, die bereits vor Ort sind, sichern die Unglücksstelle“, ergänzte Hollande. Er sprach von 118 Menschen an Bord, Swiftair von 116.

Die Maschine war am frühen Donnerstagmorgen vom Radar verschwunden. Es gab Hinweise, dass der Pilot eine Schlechtwetterfront umfliegen wollte. Nach Angaben der Airline war 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen.

Das Wrack der Air-Algérie-Maschine wurde in der Region Gossi nahe der Grenze zu Burkina Faso geortet - nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums unter anderem durch eine Aufklärungsdrohne vom Typ Reaper. Rund 1700 französische Soldaten sind in Mali an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt.

Der Absturz der Maschine der Air Algérie ist der dritte Flugzeugabsturz innerhalb weniger Tage: Am Donnerstag vergangener Woche war eine Boeing 777-200 der Malaysia Airlines im Osten der Ukraine abgestürzt - bei dem mutmaßlichen Abschuss kamen 298 Menschen ums Leben. Am Mittwoch starben in Taiwan mindestens 48 Menschen bei der Bruchlandung eines Regionalflugzeugs vom Typ ATR 72 der Airline Transasia.