Die Filder wecken Heimatgefühle. Das SWR Fernsehen hat eine Woche lang zwischen Plieningen und Filderstadt gedreht. Für die Reisereportage „Expedition in die Heimat“, die 2017 ausgestrahlt wird.

Filder - Es ist schon kühl geworden, doch davon lässt sich das Filmteam nicht abhalten. „Noch mal bitte“, ruft der Regisseur, und SWR-Moderatorin Anna Lena Dörr stapft durch den aufgeschütteten Sand eines Kinderspielplatzes in Plieningen. Für die Eigenproduktion des SWR-Fernsehens „Expedition in die Heimat“ besucht Dörr mit bekannten Persönlichkeiten Orte auf den Fildern, mit denen diese etwas verbinden. Anna Lena Dörr möchte den Zuschauern zeigen, was die Filderebene zwischen Plieningen, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt.

 

Heute ist sie mit Julia Nachtmann unterwegs, Schauspielerin aus der schwäbischen Fernsehserie „Die Kirche bleibt im Dorf“. Julia Nachtmann wurde in der Filderklinik geboren und ist in Plieningen aufgewachsen. „Da ist mein Zimmerfenster zu sehen“, erklärt sie und deutet vom Spielplatz aus auf ein Haus gegenüber. Der Spielplatz sei gebaut worden, kurz bevor sie weggezogen ist. Das Spielen muss sie heute nachholen und steigt mit Anna Lena Dörr auf die Wippe. „Dieser Dreh ist für mich was ganz Besonderes, eine Reise zurück zu den Wurzeln“, sagt die 36-jährige Schauspielerin.

Sie vermisst die Brezeln

Seit 16 Jahren lebt Julia Nachtmann in Hamburg und denkt oft an ihre Kindheit in Plieningen zurück. „Vor allem die Brezeln vermisse ich“, sagt sie und lacht. Ihre Eltern wohnen noch in Stuttgart. „Ich habe meine Kindheit hier wirklich genossen“, sagt sie. Oft habe sie im Häslachwald und auf den Feldern gespielt.

Später feiert die Schauspielerin mit Anna Lena Dörr auf einem Krautfest, das Filmteam immer dabei. Anna Lens Dörr kommt ursprünglich aus dem Saarland. „Ich bin sehr gespannt darauf, die Filder zu erkunden und habe große Lust, Neues auszuprobieren“, sagt die 31-Jährige. In Ostfildern führt sie der Stadtarchivar Jochen Bender durch den Scharnhauser Park, ein Stadtteil, der 2006 den Deutschen Städtebaupreis gewonnen hat. „Der Stadtteil ist sehr neu“, sagt Bender. So zeichne sich das Reihenhausgebiet durch klare Kanten und Quartiere aus. Die sogenannte „Landschaftstreppe“, hat im Scharnhauser Park die Funktion eines Stadtparks. „Die Städteplaner wollten hier eine Stadt am Hang inszenieren und haben deshalb die vielen Treppen eingebaut“, erklärt Bender.

Wer sind die Sitz- und Flitzhasen?

In den Bürgergärten lernt Dörr etwas über die bunten Hasenfiguren, die dort installiert sind: Die Sitz- und Flitzhasen der Künsterin Rosalie entstanden im Jahr 2002 für die Landesgartenschau. „Dann gab es viel Streit um ihren Standort“, erzählt Jochen Bender. Denn ursprünglich standen die großen Hasen auf einer Wiese im Naturschutzgebiet. „Das geht natürlich auf Dauer nicht, deshalb mussten sie umgesiedelt werden, obwohl einige Bürger dagegen waren“, erzählt er. Am neuen Standort einige hundert Meter weiter seien sie nun aber genauso gut zu bewundern. „Wieder was gelernt“, sagt Anna Lena Dörr.

Als nächstes besucht sie die Hubschrauberstaffel der Polizei und die Feuerwehr auf dem Flughafen. In Leinfelden-Echterdingen wird sie durch das Spielkartenmuseum geführt. Die Leiterin Annette Kröger zeigt der SWR-Moderatorin, was man in früheren Zeiten mit Spielkarten alles machen konnte. So wurden Spielkarten benutzt um Stoffe zu stärken oder Krippenfiguren zu stützen.

Eine Woche lang war die Moderatorin Anna Lena Dörr insgesamt auf der Filderebene unterwegs. „Auf den Fildern gibt es viel zu erkunden“, sagt sie. Die SWR-Reisereportage „Expedition in die Heimat“ wird im Laufe des kommenden Jahres ausgestrahlt.