Michael Sanderling dirigiert das SWR-Symphonieorchester, und Nicolas Altstaedt stellt sich als Artist in Residence vor.

Stuttgart - Champagner hat man bestellt, und, ach, nur Wasser wird man bekommen: Das mögen viele der zahlreichen Zuhörer gedacht haben, als sie am Donnerstagabend ihre Plätze im Beethovensaal einnehmen. Der ist so eng bestuhlt wie bei klassischer Musik sonst nie – mit gutem Grund, schließlich sollte kein anderer als Teodor Currentzis, der charismatische Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters, bei dessen erstem Saisonkonzert am Pult stehen. Dann aber wurde Currentzis krank. Man holte den Mann, der bis zum Juli acht Jahre lang die Dresdner Philharmoniker leitete, und obwohl Michael Sanderling fast das komplette Programm übernimmt, obwohl er sehr gut, sehr klar, sehr detailbewusst dirigiert, wird das Konzert diesen bösen Konjunktiv nicht los: wie es denn wohl gewesen wäre, wie es geklungen, was man empfunden hätte, wenn . . .