Es war die einmalige Gelegenheit sich ein kleines Stück Fernsehgeschichte in die eigenen vier Wände zu holen. Der SWR hat knapp 7000 Schätze aus seinem Lager versteigern lassen – welche Objekte heiß begehrt waren und welche nicht.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

An diesem Montag, um kurz vor elf Uhr, ist zum letzten Mal der virtuelle Hammer gefallen. Für zwei Euro wechselte als letztes Objekt ein schwarzer Klarinetten-Koffer den Besitzer. Damit ist die große Versteigerung des SWR-Fundus’ Geschichte. Deren Ziel war es, die Lagerhalle in der Baden-Badener Saarstraße zu leeren, damit der SWR die Halle und das Grundstück verkaufen kann.

 

Im Vorfeld der Auktion hatte sich der SWR jene 12,5 Prozent des Fundus gesichert, auf die der Sender auch weiterhin zurückgreifen möchte. 25 Prozent seiner Schätze hatte der SWR an Kulturinstitutionen im Land abgegeben. Der Rest ist nun unter den Hammer gekommen – verbunden mit der Möglichkeit für die Bieterinnen und Bieter, sich ein kleines Stück Fernsehgeschichte in die eigenen vier Wände zu holen. Denn viele der angebotenen Objekte haben in SWR-Produktionen, sei es bei den „Fallers“ oder bei den „Montagsmalern“, eine Nebenrolle gespielt.

Knapp 7000 Gegenstände standen zur Auswahl

Die Auktion selbst hat das Online-Auktionshaus Restlos.com im Auftrag des Südwestrundfunks durchgeführt. Die Bieterinnen und Bieter hatten die Wahl zwischen knapp 7000 Gegenständen, die seit dem vergangenen Donnerstag im Minutentakt versteigert wurden.

Zwar hat der Sender dabei nicht alle Reststücke unters Volk gebracht. So hat sich beispielsweise für das „Spanferkel ohne Kopf“ – allerdings in einer Styropor-Variante – kein neuer Liebhaber gefunden. Doch insgesamt können das Auktionshaus und der SWR mit dem Ergebnis zufrieden sein: Für die allermeisten Objekte fanden sich neue Besitzer.

Klavier in sanierungsbedürftigem Zustand

Das mit Abstand höchste Gebot gab es für einen Gegenstand, bei dem selbst der SWR nicht mehr sagen kann, ob er jemals in einer Fernsehproduktion verwendet wurde. Das Steinway-Klavier in offensichtlich sanierungsbedürftigem Zustand kostet den neuen Besitzer 7000 Euro. Zudem steht er nun vor der Aufgabe, das schwere Teil in den kommenden Tagen aus Baden-Baden abholen zu müssen.

Auf großes Interesse stieß auch ein Flipper, der unter anderem in mehreren Tatort-Episoden ins Bild kam. 2150 Euro ist dem neuen Besitzer das Objekt wert. Insgesamt waren 115 Gebote für das nostalgische Gerät eingegangen. Auf Platz drei landet ein historischer Blitzer-Kasten, der, so betonte der SWR, nicht funktionsfähig sei. Dennoch wechselt der Blitzer nun für 1900 Euro den Besitzer und ließ damit zwei gelbe Telefonzellen, die jeweils 1600 und 1550 Euro erzielten, hinter sich.