In Sydney sind Tausende Homosexuelle zur Mardi-Gras-Parade auf die Straße gegangen. Außerdem wurde an den ersten Marsch vor 40 Jahren erinnert, der von der Polizei brutal beendet worden war.

Sydney - Rund 12 000 Schwule und Lesben sind in Sydney zur jährlichen Mardi-Gras-Parade auf die Straße gegangen. Sie erinnerten am Samstag zugleich an den ersten derartigen Marsch vor 40 Jahren, der von der Polizei brutal niedergeschlagen worden war. Tausende Regenbogenfahnen wehten am Samstag in der australischen Sommersonne. Angeführt wurde die Parade von einem Festwagen der Ureinwohner, auf dem sich der Aborigine Chris Bonney als britischer Entdecker James Cook (1728-1779) verkleidet hatte.

 

Die Aktivistin Betty Hounslow (66) erinnerte an den ersten Marsch 1978, als die Polizei auf die Teilnehmer eindrosch und 53 von ihnen festnahm. „Jetzt marschiert die Polizei mit uns in der Mardi-Gras-Parade. Das ist echt unglaublich“, sagte die „78erin“. Bis vor rund 20 Jahren war Homosexualität in Australien noch strafbar. Im vergangenen Jahr wurden gleichgeschlechtliche Ehen ermöglicht. Am Donnerstag heirateten in Sydney zwei Männer auf dem höchsten Punkt der weltberühmten Hafenbrücke.