Karriere im Eiltempo: Diana Ionescu tanzt nach der Sommerpause beim Stuttgarter Ballett als Halbsolistin. Begegnung mit einer vielseitigen Tänzerin, die von der rumänischen Schwarzmeerküste über Zürich nach Stuttgart kam.

Stuttgart - Nein, ihre Mutter hat sie als Kronprinzessin Stephanie in Kenneth MacMillans Handlungsballett „Mayerling“ noch nicht gesehen. Hat nicht gesehen, wir ihre einzige und erst 19-jährige Tochter vom Bräutigam auf der Bühne brüskiert wird, um Haltung ringt und in der Hochzeitsnacht vor einem Totenschädel zurückschreckt. Hat nicht gesehen, wie diese Braut nach einem packenden Pas de deux, indem sie für ihren frisch vermählten Gatten förmlich Luft ist, von diesem mit Gewalt genommen wird. „Sie würde weinen“, prophezeit Diana Ionescu. Und sagt über ihr eigenes Empfinden, nach der Bühnentat: „Als Künstler unterscheiden wir natürlich zwischen dem Bühnengeschehen und dem echten Leben. Dennoch nimmt mich die Szene mit. Danach bin ich eine Weile wie unter Schock.“