Am Tag der Arbeit haben in Stuttgart zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen linker und gewerkschaftlicher Gruppierungen stattgefunden – es galten strenge Hygienevorschriften. Die meisten Teilnehmer kamen mit Maske.

Stuttgart - Unter strengen Auflagen zum Gesundheitsschutz haben am Tag der Arbeit in Stuttgart zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen linker und gewerkschaftlicher Gruppierungen stattgefunden. Auf dem Marktplatz versammelten sich am Mittag zwischen 200 und 300 Demonstranten. Sie waren dem Aufruf eines Bündnisses von 16 Organisationen und Gruppen gefolgt, für die Rechte von Arbeitern und Angestellten insbesondere während der Coronakrise einzutreten. Die Krise dürfe nicht auf dem Rücken der Arbeiter ausgetragen werden, so ein Sprecher des Bündnisses.

 

Um den Mindestabstand zwischen den Teilnehmern an der Kundgebung sicherzustellen, hatte der Veranstalter Markierungen im Abstand von eineinhalb Metern auf dem Marktplatz angebracht. Die Kundgebung wurde von zahlreichen Sicherheitskräften der Polizei begleitet. Die Demonstration und der anschließende Marsch zum Marienplatz blieben weitgehend ohne Zwischenfälle. Lediglich in der Tübinger Straße wurden einige Bengalos gezündet.

Auf Mitarbeiter werde Druck ausgeübt, lautete eine Kritik

Eine Rednerin betonte, dass der Kapazitätsmangel in den Krankenhäuser „Ergebnis des jahrelangen Kaputtsparens im Gesundheitswesen“ sei. „Eine Bedarfsgerechte Ausstattungen in den Kliniken ist nicht vereinbar mit einer kapitalistischen Ausrichtung auf Profit“, sagte die Mitarbeiterin des Klinikums Stuttgart. Dass Firmen derzeit versuchten, mit der Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise Druck auf Mitarbeiter auszuüben, um sie aus den Unternehmen zu drängen, darauf machte der Vertrauenskörperleiter bei Daimler in Untertürkheim, José-Miguel Revilla, aufmerksam.

Beim anschließenden Protestmarsch zum Marienplatz konnte der Mindestabstand unter den Demonstranten, die überwiegend Schutzmasken trugen, nicht immer eingehalten werden. Die CDU Stuttgart hatte im Vorfeld der Mai-Veranstaltungen gefordert, Alternativen zur Durchführung von Demonstrationen zu suchen.