Dürrlewang - Max und Moritz – so heißen nicht nur die beiden Lausbuben von Wilhelm Busch, sondern auch die zwei Bibliotheksbusse, die durch Stuttgart kurven. Sie besuchen die Stadtteile, die keine feste Bibliothek haben und vereinfachen dadurch den Menschen vor Ort den Zugang zu Büchern, DVDs und Hörbüchern. 22 Haltestellen haben die Fahrbibliotheken in der Stadt, gerade macht ein Bus Stopp in Dürrlewang. Im Inneren tummeln sich zwischen den vollbepackten Wandschränken mehrere Erwachsene und Kinder.

 

„Wir haben viele regelmäßige Besucher“, sagt Sabine Bofinger vom Bücherbusteam. Die Kunden begrüßt sie mit Namen, von den meisten kennt sie bereits die Vorlieben. „Es ist schön zu sehen, wie die Kinder mit ihrem Lesematerial mitwachsen“, findet die Bibliothekarin. „Anfangs kommen sie an der Hand ihrer Eltern, als Jugendliche bleiben sie dann eine Zeit lang weg, um dann als junge Erwachsene zurückzukommen“, erzählt sie. Sie berät sie immer – egal, ob zu Abenteuerbüchern oder schwierigen Referatsthemen für die Schule.

Der Bücherbus als Leseförderung

Jeweils etwa 5000 Medien kutschieren die beiden rollenden Büchereien durch die Gegend, im Depot im Stuttgarter Osten sind es weitere 35 000 Medien. Durch die Ausleihe wechselt das Sortiment ständig durch, außerdem werden laufend neue Bücher bestellt. Dass deutschlandweit die Ausleihezahlen in Bibliotheken in den vergangenen Jahren tendenziell gesunken sind, spiegelt sich zwar auch im Bücherbus leicht wider.

Doch das Angebot ist immer noch beliebt. Und es hat eine wichtige Aufgabe: Die Leseförderung bei Kindern. 17 Kindergärten und 21 Grundschulen steuern die Bücherbusse unter der Woche vormittags an. 2015 wurden mit der Leseförderung etwa 7800 Kinder erreicht und 2200 weitere in Kindergärten besucht. Als lebender Beweis für die Zahlen sitzen in der Sitzecke mehrere junge Leseratten. Für die Statistiken interessieren sie sich wohl herzlich wenig – sie schmökern lieber in ihren Büchern.