An vielen Orten in der City ist bereits am Samstag mit den Aufbauarbeiten für das zweitägige Bürgerfest anlässlich des Tages der Deutschen Einheit begonnen worden. Die ganze Woche müssen Autofahrer mit Behinderungen rechnen.

Stuttgart - Die Vorboten des großen Bürgerfestes, bei dem am Mittwoch, 2. Oktober, sowie am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, Hunderttausende Besucher in der Landeshauptstadt erwartet werden, sind bereits am Wochenende in der City zu spüren gewesen. Sie werden bis Ende dieser Woche insbesondere die Autofahrer noch auf Ausweichstrecken zwingen und wohl auch so manchen Stau zur Folge haben. Stadt und Land appellieren daher, in den nächsten Tagen möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

 

Verkehrsteilnehmer müssen auf andere Routen ausweichen

Wegen der Aufbauarbeiten für die Ländermeile auf der Theodor-Heuss-Straße und auf dem Rotebühlplatz mussten die Verkehrsteilnehmer bereits von Samstag an auf andere Routen ausweichen. Dadurch kam es rund um die City immer wieder zu Staus. Verschärft wurde die Lage, weil an dem schönen Spätsommersamstag auch aus dem Umland viele Besucher kamen. „Wir sind heute nach Stuttgart gefahren, weil wir den Einkauf mit einem Wasenbesuch verbinden wollen“, sagte Andrea Schaub, die mit ihrer Familie von der Alb in die Stadt gekommen war. Sie bedauerte aber, dafür das Auto genommen zu haben. „Wir haben für die Fahrt fast doppelt so lange gebraucht wie sonst.“

Die Fußgänger wurden in der Königstraße indes kaum gestört von den Aufbauarbeiten, die auf dem gesamten Schlossplatzareal und dem für Passanten abgesperrtem Marktplatz vor dem Rathaus bereits im vollen Gang waren. Statt Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt gab es dort fleißige Aufbauhelfer zu sehen. Die Handwerker errichteten nicht nur eine Bühne mit Runddach, sondern auch andere Gebäude auf Zeit.

Big-Band-Jazz contra Aufbaugeräusch

Nicht anders stellte sich die Situation am Schlossplatz dar. Während auf dem historischen Pavillon die Heilbronner Big Band Flat Attack spielte, tönte es aus der Nachbarschaft wie von einer großen Baustelle: Fleißig wurde dort gehämmert, gebohrt und geschraubt, um die modernen Pavillons der deutschen Verfassungsorgane mit Zugang von der Königstraße her zu errichten. Auch rund um den Eckensee wurden bereits erste Zelte aufgebaut. Mit den Arbeiten dort ging es aber erst in den späteren Nachmittagsstunden so richtig los – ebenso auf dem Karlsplatz.

Für das zweitägige Fest, bei dem sich nicht nur Baden-Württemberg, dessen Ministerpräsident Winfried Kretschmann gerade den Vorsitz im Deutschen Bundesrat hat, präsentiert, werden von den Helfern, die teilweise bis aus den Niederlanden angereist sind, nicht nur Zelte aufgestellt. An zahlreichen Orten in der Stadt entstehen vielmehr schmucke Pavillons, die anmuten, als würden sie auf Dauer installiert, so beispielsweise der Pavillon des baden-württembergischen Landtags, der sich gleich am Anfang der Ländermeile auf dem Rotebühlplatz befindet. Nicht weniger repräsentativ sind die Installationen auf dem Schlossplatz für Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat.

Die beim Auf- und Abbau bestehenden Behinderungen für den Individualverkehr sorgen nicht nur für Missstimmung. Eine Mutter, die mit ihrem Sohn am Samstagmittag beim Rotebühlplatz unterwegs war, zeigte sich begeistert. Nicht von den Gebäuden auf Zeit, die auf der Theodor-Heuss-Straße entstehen, sondern von der Ruhe, die an der Verkehrsader herrschte. „Unglaublich, wie still es hier ist“, sagte sie.