Die Boßlertunnel-Baustelle der Schnellbahntrasse Stuttgart – Ulm am Aichelberg zieht die Besucher schon seit geraumer Zeit an. Bei einem Tag der offenen Baustelle ist am Samstag auch ein Blick in die Röhre möglich.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Aichelberg - Für gewöhnlich bleibt den Baustellenkiebitzen nur der Draufblick, wenn sie am Portal des Boßlertunnels bei Aichelberg die Besucherplattform erklimmen, um danach zu schauen, wie es mit der künftigen ICE-Trasse Stuttgart–Ulm vorangeht. Am Samstag, 8. November, gewährt die Bahn den Interessierten allerdings auch Einblicke – in den bereits fertiggestellten Teil des Rohbaus der beiden 8710 Meter langen Röhren, in den Maschinen- und Gerätepark und natürlich in den Riesenbohrkoloss, die sogenannte Tunnelvortriebsmaschine: 2500 Tonnen schwer, 110 Meter lang und mit einem Schneidrad an der Spitze, das es auf einen Durchmesser von exakt 11,39 Meter bringt.

 

Der Tag der offenen Baustelle beginnt um 10.30 Uhr. Wolfgang Dietrich, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm und bis zum Jahresende auch noch dessen hauptamtlicher Sprecher, Manfred Leger, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Projekts, und der Aichelberger Bürgermeister Martin Eisele werden zunächst die Gäste begrüßen. Nach einem kurzen ökumenischen Gottesdienst erfolgt eine Maschinentaufe und das symbolische Andrehen. Bis 16 Uhr bleiben die Tore der Baustelle geöffnet. Ingenieure der Bahn stehen für Fragen bereit und geben Einblicke in die Bautechnik. Zudem ist das Info-Mobil, eine fahrbahre Ausstellung des Bahnprojekts, vor Ort.

Bahn rechnet mit einem Ansturm der Besucher

Die Verantwortlichen rechnen mit einem regelrechten Ansturm der Besucher und wer, etwa am vergangenen Wochenende, schon einen Baustellenausflug unternommen hat, der weiß, dass es dafür keiner allzu großen hellseherischen Fähigkeiten bedarf. Auf der Besucherplattform und drum herum drängten sich die Menschen in Massen. Auf den Wegen dorthin ging es zu wie beim Volkswandertag. Jeder Fleck an dem irgendwie ein Auto abgestellt werden konnte, war belegt.

Von einer individuellen Anreise zur Baustelle über die Autobahnausfahrt Aichelberg rät die Bahn angesichts der prekären Parkplatzsituation denn auch ab. Aus diesem Grund werden Shuttlebusse eingesetzt, die zwischen 9.45 Uhr und 15.15 Uhr im 15-Minuten-Takt verkehren. Drei Routen werden bedient: von Ohmden (Rathaus) über Zell u. A. (Schillerstraße) und Aichelberg (Feuerwehr), von Weilheim (Limburghalle) über Holzmaden (Platz) und vom Busbahnhof in Kirchheim aus. Die letzten Rückfahrten erfolgen um 16 Uhr. Der Zugang aus der Steigstraße in Aichelberg, der ansonsten direkt zur Aussichtsplattform führt, ist hingegen gesperrt.