Das schöne Sonntagswetter spielt den Leonberger Feuerwehrleuten voll in die Karten. Vor allem Familien mit Kindern strömen in Scharen in die Römerstraße zur Feuerwache. Attraktionen gibt es dort einige.

Auf Kinder – und mit Sicherheit auch auf etliche Erwachsene – übt die Feuerwehr eine große Faszination aus. Sie steht für Abenteuer, Mut, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft. Feuerwehrleute fahren mit lauten Sirenen und Blaulicht durch die Straßen, tragen coole Uniformen, retten Menschen und Tiere aus brenzligen Situationen und kämpfen gegen das große, gefährliche Feuer. Für Kinder sind das Superhelden in der echten Welt. Und die Feuerwehrautos sind riesig, die rote Farbe glitzert in der Sonne und das Innenleben der Fahrzeuge steckt voller spannender Technik. Genau das, was kleine Entdecker lieben.

 

Vielleicht sind das einige Gründe, weshalb die Leonberger Freiwillige Feuerwehr eine stattliche Zahl an aktiven Mitgliedern hat. „Derzeit sind es 107 Ehrenamtliche, so viele wie Jahrzehnte nicht mehr“, sagt Volker Röckle, der Leonberger Abteilungskommandant. Die Jugendfeuerwehr – hier machen die Abteilungen von Leonberg, Warmbronn, Höfingen und Gebersheim gemeinsame Arbeit – zählt momentan etwa 40 Jugendliche, die regelmäßig üben und spielerisch die Aufgaben der Feuerwehr kennenlernen. „Dieser Zulauf kommt nicht von ungefähr, wir machen viel Werbung“, erklärt der 59-Jährige, der seit 2018 Abteilungskommandant ist und „gefühlt schon immer“ bei der Feuerwehr ist. Röckle ist einer von weniger als zehn hauptamtlichen Feuerwehrmännern, die bei der Stadt beschäftigt sind.

Werbung für die Arbeit der Feuerwehr wird nicht nur auf allen möglichen Kanälen der sozialen Netzwerke gemacht. „Da greifen viele Zahnräder ineinander“, sagt Röckle, „wir bieten Führungen für Schulklassen und Kindergärten an oder sind auch bei verschiedenen Festen wie den Leonberger Frühlingstagen vor Ort.“ Und ein großes Event ist immer wieder der Tag der offenen Tür, der jetzt am Sonntag bei schönstem Wetter ein attraktives Ausflugsziel für Familien war. „Damit wollen wir vor allem die Kinder ansprechen“, sagt der Abteilungskommandant. Die Jüngsten durften sich in der Hüpfburg kräftig austoben und bei verschiedenen Spiele-Attraktionen teilnehmen, die sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr ausgedacht haben.

Ein Quiz und Fahrzeuge zum Anfassen

Beliebt war auch das Feuerwehrquiz, wo es für jede richtige Antwort einen Stempel gab. Da galt es herauszufinden, wie das lustige Maskottchen der Jugendfeuerwehr heißt; welche Nummer gewählt werden muss, wenn ganz schnell Hilfe benötigt wird; welche Dinge benötigt werden, wenn mal der Strom für ein paar Tage ausfallen sollte.

Leuchtende Kinderaugen sowie Eltern oder Großeltern, die zahlreiche Fotos fürs Familienalbum schossen, waren vor der Hauptwache zu beobachten. Die kleinen Feuerwehr-Fans konnten sich gar nicht sattsehen und kletterten mutig auf und in die imposanten Fahrzeuge der Feuerwehr, die dort in Reih und Glied aufgestellt und zu besichtigen waren. Gleich daneben ging es 50 Meter hoch hinaus mit einer Hubarbeitsbühne. Die Insassen waren selbstverständlich gesichert, dennoch war Schwindelfreiheit für diese Aktion vorausgesetzt. 1,50 Euro kostete das Vergnügen. Der Erlös der Aktion kam dem Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Baden-Württemberg (SSB) zugute, der schwerst kranken Menschen einen letzten großen Wunsch erfüllen möchte.

Bei Führungen durch die Wache bekamen die Besucher einen echten Einblick in den Alltag der Feuerwehrleute. An verschiedenen Ständen stellten sich die einzelnen Abteilungen vor. Auch in eine Uniform durften die Kinder schlüpfen und für einen Moment Feuerwehrjunge oder -mädchen sein. Für eine kleine Gebühr gab’s dann noch ein Erinnerungsfoto dazu.

Ein besonderes Highlight waren die spektakulären Vorführungen im Hof der Feuerwache. Ein inszenierter Gefahrgutunfall zeigte, wie routiniert die Einsatzkräfte auch in Extremsituationen reagieren. Die Rettung nach einem Verkehrsunfall wurde hautnah demonstriert – inklusive schwerem Gerät und jeder Menge Action. Die Besucher sahen auch, wie eine Seilrettung an einem Baugerüst funktioniert. Richtig heiß wurde es bei der Vorführung eines Gebäudebrands, bei der die Flammen hoch hinaus loderten und die Feuerwehr ihr ganzes Können unter Beweis stellte.

Zu essen und zu trinken gab es in der Hauptwache reichlich. Für die musikalische Unterhaltung und Stimmung beim Tag der offenen Tür sorgte der Schalmeienzug, eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr.