Leonberg - Schon immer haben Tunnels auch politische Geschichte geschrieben, so auch der alte Engelbergtunnel, der vom Prestigeobjekt der Nationalsozialisten zum regionalen Symbol der NSGewaltherrschaft wurde. Am Sonntag geht es auch um technische Fortschritte, die etwas Modernes für die jeweilige Zeit mit sich brachten – der Engelbergtunnel war der erste Autobahntunnel in Deutschland.

 

Die KZ-Gedenkstätteninitiative, die eine Dokumentationsstelle in einem Teil der alten Weströhre hat, geht beim Tag des offenen Denkmals auf die Historie des Tunnels ein. Für die Besucher gilt es zu erkennen, was an ihm „modern“ war, zu hören und zu sehen wie er sich von der Tunnel-Planung 1934 bis heute entwickelt hat. Sie erhalten die Antwort, warum der Tunnel überhaupt gebaut wurde – und auch der neue Engelbergbasistunnel.

Aber sie erfahren auch, wie aus einem Tunnel, der bestimmt war für die Volksgenossen im neuen KdF-Wagen, eine bombensichere Fabrik wurde, die die Tragflächenfertigung des Messerschmitt-Düsenjägers Me 262 barg. Und sie werden lernen, unter welchen Bedingungen über 5000 Männer im KZ Leonberg und in der Messerschmitt-Fabrik von Frühjahr 1944 bis April 1945 lebten, auch starben: der Rüstungskomplex „Tunnel und Lager“ war    ein Ort nationalsozialistischer Entmenschlichung.

Nachfragen sind erwünscht

Die KZ-Gedenkstätteninitiative zeigt unter anderem auch eine Powerpoint Präsentation um etwa 14.15 Uhr über die Geschichte des Engelbergtunnels. Dauer – je nach Zwischenfragen – 60 bis 90 Minuten. Mitglieder der Initiative werden die Fragen der Besucher beantworten: Wann wurde der Tunnel zur Flugzeugfabrik? Wie waren die Arbeits- und Lebensverhältnisse der KZ-Häftlinge? Wann fuhren nach dem Krieg wieder die ersten Autos? Wie schlossen die ehemaligen Häftlinge Freundschaft mit den Leonberger Bürgern? Und was geschah mit dem Tunnel nach Inbetriebnahme des Engelbergbasistunnels?

Eigenen Saft pressen

Für Kinder ist das Pressen von Apfelsaft direkt von der Streuobstwiese stets eine Attraktion. Die Erwachsenen werden sich eher für den korrekten Baumschnitt interessieren

Traditionell endet der Tag mit „Lyrik und Jazz in der Lahrensmühle“ – diesmal ist um 18 Uhr die Fityan-Band mit Mohamad Fityan (Nay / arabische Bambusflöte), Jörg Teichert (E-Gitarre), Jonathan Sell (Bass) und Konrad Wiemann (Drums, Percussion) zu Gas.

Karten

Der Kartenvorverkauf für „Lyrik und Jazz in der Lahrensmühle“ findet in der Buchhandlung Röhm im Leo-Center statt. Karten gibt es auch an der Abendkasse. Es ist im Vorverkauf und an der Abendkasse nur Barzahlung und keine Kartenzahlung möglich.

Engelbergtunnel: Vom Prestigeobjekt zum Symbol von Gewaltherrschaft

Leonberg - Schon immer haben Tunnels auch politische Geschichte geschrieben, so auch der alte Engelbergtunnel, der vom Prestigeobjekt der Nationalsozialisten zum regionalen Symbol der NSGewaltherrschaft wurde. Am Sonntag geht es auch um technische Fortschritte, die etwas Modernes für die jeweilige Zeit mit sich brachten – der Engelbergtunnel war der erste Autobahntunnel in Deutschland.

Die KZ-Gedenkstätteninitiative, die eine Dokumentationsstelle in einem Teil der alten Weströhre hat, geht beim Tag des offenen Denkmals auf die Historie des Tunnels ein. Für die Besucher gilt es zu erkennen, was an ihm „modern“ war, zu hören und zu sehen wie er sich von der Tunnel-Planung 1934 bis heute entwickelt hat. Sie erhalten die Antwort, warum der Tunnel überhaupt gebaut wurde – und auch der neue Engelbergbasistunnel.

Aber sie erfahren auch, wie aus einem Tunnel, der bestimmt war für die Volksgenossen im neuen KdF-Wagen, eine bombensichere Fabrik wurde, die die Tragflächenfertigung des Messerschmitt-Düsenjägers Me 262 barg. Und sie werden lernen, unter welchen Bedingungen über 5000 Männer im KZ Leonberg und in der Messerschmitt-Fabrik von Frühjahr 1944 bis April 1945 lebten, auch starben: der Rüstungskomplex „Tunnel und Lager“ war    ein Ort nationalsozialistischer Entmenschlichung.

Nachfragen sind erwünscht

Die KZ-Gedenkstätteninitiative zeigt unter anderem auch eine Powerpoint Präsentation um etwa 14.15 Uhr über die Geschichte des Engelbergtunnels. Dauer – je nach Zwischenfragen – 60 bis 90 Minuten. Mitglieder der Initiative werden die Fragen der Besucher beantworten: Wann wurde der Tunnel zur Flugzeugfabrik? Wie waren die Arbeits- und Lebensverhältnisse der KZ-Häftlinge? Wann fuhren nach dem Krieg wieder die ersten Autos? Wie schlossen die ehemaligen Häftlinge Freundschaft mit den Leonberger Bürgern? Und was geschah mit dem Tunnel nach Inbetriebnahme des Engelbergbasistunnels?