Die Kommentare bei den ARD-“Tagesthemen“ sind noch nie so „weiblich“ gewesen: Im Jahr 2019 erreichte der Frauenanteil unter den Sprechern einen Rekordwert. Nach Angaben der „Medienkorrespondenz“ ist die Tendenz zu erkennen, dass mehr „Fachleute statt Alphatiere“ kommentieren.

Bonn - Die Kommentare bei den ARD-“Tagesthemen“ sind noch nie so „weiblich“ gewesen: Im Jahr 2019 erreichte der Frauenanteil unter den Sprechern einen Rekordwert, wie der Fachdienst „Medienkorrespondenz“ am Dienstag in Bonn unter Berufung auf Zahlen der ARD berichtete. Von 82 Beteiligten seien 45 Männer und 37 Frauen gewesen, was einen weiblichen Anteil von 45,1 Prozent bedeute (2018: 43,8).

 

Auch sprachen demnach Frauen in 40,5 Prozent der Fälle einen der insgesamt 210 Kommentare - auch dies ein Rekordwert. 2018 waren es bei 217 Kommentaren 36,9 Prozent gewesen, der bisherige Höchstwert lag bei 38,8 Prozent im Jahr 2016.

Wie schon 2018 war laut dem Fachdienst auch im vergangenen Jahr der WDR als größte ARD-Anstalt nicht der Sender, dessen Mitarbeiter die meisten „Tagesthemen“-Kommentare sprachen. Mit 36 Kommentaren liegt der WDR diesmal auf Platz 3 hinter dem NDR mit 49 und dem SWR mit 47. Im Jahr 2018 lag der SWR (51) vor dem WDR (45) und dem NDR (43).

Fachjournalist Werner Eckert steht an der Spitze

Nach Angaben der „Medienkorrespondenz“ ist neuerdings die Tendenz zu erkennen, dass mehr „Fachleute statt Alphatiere“ kommentieren. Mit Werner Eckert (SWR/9 Kommentare) stehe nun ein Fachjournalist und kein Chefredakteur an der Kommentatorenspitze. Der Leiter der Fachredaktion „Umwelt und Ernährung“ sei aufgrund der wachsenden Berichterstattung um die „Friday for Future“-Bewegung und das Thema Umweltschutz im Jahr 2019 gefragt gewesen.

Platz 2 teilten sich mit 7 Kommentierungen London-Korrespondentin und Brexit-Expertin Annette Dittert (NDR) und Oliver Köhr (MDR), stellvertretender Chefredakteur Fernsehen und stellvertretender Leiter des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin.