Die Premiere als Hauptmoderator der „Tagesthemen“ hat Ingo Zamperoni gut über die Bühne gebracht. Einen markanten Schlusssatz hat er – trotz viraler Kampagne dafür – aber immer noch nicht. Twitter-User haben da allerdings ein paar Ideen.

Stuttgart - Im Prinzip hat Ingo Zamperoni bei seiner Premiere als „Tagesthemen“-Hauptmoderator alles richtig gemacht: Die Themen der Sendung bei Frank Plasberg in „Hart aber fair“ gut angekündigt, danach lässig, vielleicht ein wenig aufgeregt, durch die Sendung geführt, den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz interviewt, ihm dabei sogar ein Lachen entlockt. So weit, so gut. Doch da war doch noch was, oder? Richtig: der Schlusssatz.

 

Jeder männliche Hauptmoderator der „Tagesthemen“ hatte ihn bisher, Ulrich Wickert wünschte den Zuschauern nach dem Vorstellung des neuesten Stands von Kriegen, Krisen, Katastrophen stets „eine geruhsame Nacht“, Tom Buhrow stellte schlicht fest: „Morgen ist ein neuer Tag“ und Thomas Roth sagte „Kommen Sie gut durch diese Nacht“.

So haben die Tagesthemen im Vorfeld von Zamperonis Premiere ein Video auf ihrem Twitter-Account hochgeladen, bei dem es humorig genau um diese täglichen letzten Worte geht.

Co-Moderatorin Caren Miosga fragt den mitten in den Vorbereitungen steckenden Zamperoni da: „Du Ingo, sag mal, hast du eigentlich sowas wie einen Schlusssatz? Sowas habt ihr Männer doch immer.“ Weil Zamperoni spontan nichts auf Lager hat, zeigt ihm Miosga den „Schlusssatz-Generator“ der „Tagesthemen“: Einen ausrangierten Computer, der ein Programm von einer Diskette (!) lädt. So viel Selbstironie muss man den „Tagesthemen“ erstmal zutrauen. Der Satz, den die Software auswirft, verursacht jedoch prompt eine Fehlermeldung: „Möge der Bessere ge...“. Damit spielt die Redaktion auf einen Satz von Zamperoni an, den er im Jahr 2012 in der Halbzeitpause des EM-Spiels Deutschland gegen Italien gesagt hatte. „Möge der Bessere gewinnen“ wurde dem Halb-Italiener als parteiisch ausgelegt – Deutschland lag 2:0 hinten.

Unter dem Hashtag #Schlusssatz ließen Twitter-User ihrer Kreativität freien Lauf.

Dementsprechend hoch waren dann die Erwartungen am Montagabend. Doch siehe da: Zamperoni wollte sich noch nicht festlegen. „Isch abbe gar keine Schlusssatz“, persiflierte er eine alte Kaffee-Werbung. Er schob aber gleich hinterher: „Aber vielleicht kommt irgendwann noch einer.“ In der Zwischenzeit wolle er ein paar der per Twitter oder Mail eingegangenen Vorschläge ausprobieren. Es bleibt also spannend.