Stuttgart, die Stadt der Tüftler und Denker! Im Kessel leben und arbeiten ganz schön viele kreative Köpfe mit tollen Ideen. In unserer neuen Serie "Talentschmiede" wollen wir Euch diese Ideen junger Start-Ups vorstellen. Los geht's mit WaGo, einer App, mit der man erstmals in die Musik des DJs eingreifen kann. Ob das mit den DJs klar geht?

Stuttgart - Die Musik macht den Abend. Dass wissen auch Dominik Pfundstein (26), Walta Hagos (27) und Jakob Hofmann (27). Die drei Stuttgarter Nachtschwärmer haben eine App entwickelt, mit der man erstmals in die Musik des DJs eingreifen kann. "WaGo" soll künftig den Dancefloor revolutionieren. Ob das klappt? Und mit den DJs gut geht? Wir sprachen mit den Gründern über Clubgänge, Musik und ihre App. 

 

Feiert ihr gerne?

Hagos: Ja klar. Wir alle! Mit Freunden Abends durch die Clubs ziehen, gehört zu einem guten Wochenende dazu. 



Was gehört zu einer guten Feier dazu?


Hofmann: Für mich persönlich hat Musik einen sehr hohen Stellenwert. Die Location kann noch so cool sein, wenn die Musik mir überhaupt nicht zusagt oder der DJ Mist baut, schlägt das auch auf meine Laune. Wenn das Publikum ebenfalls passt, ist es umso besser.



Welche Musik hört ihr?

Pfundstein: Beim Weggehen hauptsächlich HipHop aber auch mit gutem Elektro komme ich klar. Dann muss er aber knallen. Ich bin aber grundsätzlich, was die Musikrichtung angeht, sehr flexibel. Es kommt immer darauf an wie der DJ es umsetzt. Was aber gar nicht geht, ist lateinamerikanische Musik, da bekomme ich Kopfschmerzen.

Lieblingslied?

Pfundstein: Gibt es viele, aber welches Lied ich immer gern höre ist Curtis Mayfield - Move On Up.

Ihr habt eine App namens WaGo entwickelt, mit der man die Musik im Club steuern kann - wie funktioniert das?

Hofmann: Nach dem Checkin in das Event, kann Musik gewünscht werden. Dabei kann man sich seinen Favoriten aus einer Liste auswählen. Der DJ spielt nach Ablauf der Zeit den Track oder das Genre, den sich die meisten gewünscht haben. Dadurch haben die Gäste erstmals die Chance Einfluss auf die Musik zu nehmen, ohne dass der DJ belästigt wird.


Ist das nicht ein Eingriff in das DJ-Talent?

Hagos: Diese Frage wird uns häufig gestellt und wir haben uns das von Anfang an selbst gefragt. Auf keinen Fall wollen wir DJs in ihrer künstlerischen Freiheit einschränken. Dennoch wollen wir aber Bewegung ins Nachtleben bringen. Welche Tracks zur Auswahl stehen, können DJs deshalb selbst bestimmen. Welcher Track dann jedoch gewünscht wird, liegt bei seinen Gästen.

Pfundstein: Somit schaffen wir erstmals eine Schnittstelle zwischen DJ und Nachtschwärmern. 
Wir verstehen WaGo als zusätzliches Tool, das jeder DJ individuell nutzen kann. Es kann dazu dienen sein Publikum besser kennen zu lernen oder sich einfach der Crowd hinzugeben und sie bestimmen lassen, ob diese Stunde nun Black oder Schlager laufen sollen. Je nach Veranstaltung kann WaGo anders eingesetzt werden. 



Ist eure App folglich eine Art Jukebox?

Hagos: Nein. Niemand muss für einen Song bezahlen und der DJ bleibt weiterhin Chef über die Musik.

Was kann die App noch?

Pfundstein: Die Gäste können beim Absenden Ihres Musikwunsches Gutscheine gewinnen, die bequem an der Bar eingelöst werden können. Weitere Features folgen im Laufe der nächsten Monate, die wir in Updates integrieren.


Wer ist folglich Eure Zielgruppe? Die "jungen Clubgänger"?

Hofmann: Es sind Nachtschwärmer jeglicher Art. Musikwünsche sind erst der Anfang. WaGo versteht sich als Draht zum Nachtleben und gleichzeitig als Eventplanungstool für Veranstalter. 
Die App-User werden mit WaGo viele Vorteile haben. Mit WaGo sollen die Nutzer auch Informationen über alle erdenklichen Events in ihrer Nähe erhalten und das wärend sie unterwegs sind.

Erste Resonanz?

Hagos: Wir haben sehr viel Zeit in unsere App gesteckt und bei der Konzeption mit vielen unterschiedlichen Menschen gesprochen: Freunde, DJs, Eventmanager, Diskothekenbetreiber etc. Das Feedback war meistens positiv, die Punkte, die kritisch betrachtet wurden, haben wir in unser Konzept teilweise mit aufgenommen.

Heute gibt es eine Testphase im Club Schräglage - wie wird diese ablaufen?

Pfundstein: Zunächst müssen sich die Gäste WaGo in den App Stores für ihr Gerät herunterladen, anschließend in das Event einchecken und schon kann es los gehen: Wünschen. Gutschein gewinnen. Über gewünschte Musik freuen. Feiern. Wir haben für das Event einen WLAN Hotspot eingerichtet, den unsere Gäste kostenfrei nutzen können.

Hofmann: Wir erhoffen uns dadurch vor allem Feedback zur App zu bekommen und sie mit dem weiterzuentwickeln.

Info: Das erste Event mit WaGo findet heute im Club Schräglage, Hirschstraße 14, statt. Beginn ist um 23 Uhr. Informationen zu WaGo gibt es auf der Homepage sowie auf Facebook.

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