Showmaster Stefan Raab wechselt das Genre: Mit „Absolute Mehrheit“ verlässt er sein übliches TV-Terrain und wagt sich aufs politische Parkett. Ob das gut geht, bleibt abzuwarten.

Stuttgart - Showmaster Stefan Raab wechselt das Genre: Mit „Absolute Mehrheit“ (Sonntag, 11. November, 22.45 Uhr auf ProSieben) verlässt er sein übliches TV-Terrain und wagt sich aufs politische Parkett. Das kommt schon fast einer 180-Grad-Wende gleich – hatte sich der Spaßmacher doch bisher eher mit seinem Engagement für den Eurovision Song Contest, seiner Comedy-Show „TV total“ und diversen sportlichen Fernseh-Events einen Namen gemacht hat.

 

Raabs berufliche Wurzeln liegen bei „Vivasion“, einer Jugendsendung, die er in den 1990er Jahren auf Viva moderierte. Der eigentliche Durchbruch gelang dem gebürtigen Kölner aber erst im Jahr 1999 mit „TV total“. Aus dieser Show stammen Hits wie „Maschendrahtzaun“ oder „Gebt das Hanf frei“ sowie die „TV-total“-Klassiker „Pulleralarm“ und „Raab in Gefahr“.

Altmaier sagte ab

Auch mit zahlreichen Auskopplungen aus „TV total“ war der Moderator erfolgreich. So boxte Raab schon gegen Regina Halmich, raste in einem Wok einen Eiskanal hinunter und stürzte sich beim Turmspringen vom Sprungturm. Und sein Engagement im Musiksektor bescherte Deutschland 2010 den lang ersehnten Sieg beim Eurovision Song Contest.

Jetzt also Polit-Talk. Bei „Absolute Mehrheit“ setzt Raab auf die direkte Beteiligung der Zuschauer, die noch während der Sendung über ihren Lieblings-Talkgast abstimmen können. Raab: „Bei anderen Talk-Shows ist der Zuschauer nach der Show genauso schlau wie vorher. Bei uns weiß er, wie die Mehrheit denkt.“ Thomas Oppermann (SPD), Michael Fuchs (CDU), Wolfgang Kubicki (FDP), Jan van Aken (Die Linke) und Verena Delius (Unternehmerin aus Berlin) haben ihr Kommen angekündigt, Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sagte kurzfristig ab – was Raab aber nicht schreckt: „Die Qualität unserer Sendung hängt nicht vom Erscheinen einer einzelnen Person ab. Wir freuen uns auf eine muntere Diskussion am Sonntagabend.“ Bleibt abzuwarten, ob Raabs Konzept aufgeht.