Im mysteriösen Todesfall von Tanja Gräff ergab die Obduktion keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Das muss aber nicht bedeuten, dass die junge Frau eines natürlichen Todes starb.

Trier - Im Fall der tot aufgefundenen Trierer Studentin Tanja Gräff gibt es bislang keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. „Ich kann sagen, dass wir Werkzeugspuren irgendwelcher Art, egal welches Werkzeug man sich vorstellen könnte, nicht nachweisen konnten“, sagte der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Uni Mainz, Professor Reinhard Urban, am Donnerstag in Trier. Insofern gebe es von den Befunden an den Knochen keine Anhaltspunkte für eine Gewalteinwirkung von dritter Hand.

 

Urban hatte die sterblichen Überreste der jungen Frau auf Spuren eines möglichen Tötungsdelikts untersucht. Trotz der Erkenntnisse aus dem Gutachten könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass die 21-Jährige getötet wurde. Wenn jemand Gräff vor acht Jahren etwa von der 50 Meter hohen Felswand in den Tod gestoßen habe, könne das an den Knochen nicht abgelesen werden. Gräffs Skelett war am 11. Mai zufällig bei Rodungsarbeiten unterhalb der roten Felsen in Trier-Pallien gefunden worden.

Die Ermittler sind sich sicher, dass die junge Frau von dem Felsen in die Tiefe stürzte. Die Fundstelle war zuvor derart zugewachsen, das es von keiner anderen Seite einen Zugang gegeben hatte. Gräff war seit Juni 2007 vermisst worden.