Mit einem solchen Erfolg der Tanzdemo One Billion Rising hat Organisatorin Barbara Rolf nicht gerechnet.

S-Süd – Für Respekt und gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen steht die Tanzdemonstration One Billion Rising, die auf dem Marienplatz stattfand. Barbara Rolf vom Organisationsteam spricht darüber, welche positiven Effekte die Demo aus ihrer Sicht hat.
Waren Sie von der Resonanz überrascht?
Ja, unglaublich. Wir haben die Demonstration in Stuttgart ja keine drei Wochen vorher angekündigt. Dass mehrere hundert Menschen gekommen sind und das an einem Werktagnachmittag in den Ferien war überwältigend. Wir hatten über 500 Luftballons mitgebracht und nicht alle auf dem Marienplatz bekamen einen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich am Valentinstag so viele auf den Weg machen, um gegen Gewalt gegen Frauen zu demonstrieren.

War das eine einmalige Sache? Was nehmen Sie aus dem Event mit?
Ich nehme sehr viel mit, vor allem das Gemeinschaftsgefühl. So viele unterschiedliche Menschen, alte, junge, politisch so unterschiedlich motivierte haben miteinander getanzt. Das war total beeindruckend. Die Menschen kannten sich nicht und waren sich dennoch einig. Eine Freundin hatte mich anfangs gewarnt und gesagt: „Die Stuttgarter tanzen nicht.“ Aber es hat wirklich geklappt. Viele haben sogar die Tanzchoreografie zu One Billion Rising daheim geübt. Und auch noch eine Woche nach dem Event ist die Gruppe sehr aktiv, viele posten auf Facebook und weisen auf Berichte hin, in denen es um Gewalt gegen Frauen geht. „Wir dürfen nicht aufhören, One Billion Rising muss täglich sein.“ Das ist die Botschaft.

Was bedeutet das?
Dass man die Augen aufmacht. Sensibel bleibt, wenn man Gewalt sieht. Dass man den Mund aufmacht. Dass man ein politischer Mensch im positiven Sinne ist und für etwas kämpft. Jeder muss da an sich arbeiten.

Gibt es ein zweites One Billion Rising?
Ja, vermutlich 2014. Das Organisationsteam bestehend aus sieben Frauen aus der Region Stuttgart will wieder mitmachen und auch viele Teilenehmer haben nachgefragt. Sogar die Künstler haben gesagt, sie würden sofort wieder mitmachen.