Die Weilimdorfer Geschwister Lidia und Daniel Stoll gehören zu den besten deutschen Nachwuchstänzern. Aktuell hatten sie ein Meisterschaftsheimspiel.

Gleich vier deutsche Nachwuchsmeisterschaften in den Lateinamerikanischen Tänzen haben am Wochenende im Feuerbacher Tanzsportzentrum (TSZ) stattgefunden. Die Titel bei den Kindern, der Jugend, den Junioren I und II gingen nach Baden-Baden, Bremen, Berlin und Düsseldorf. Mit einer von den Gastgebern erhofften Finalteilnahme unter den jeweils sechs besten Paaren ist es nichts geworden. Als beste Lokalmatadore landeten Venera Baisadykov und Elias Schmidt bei den Kindern auf Platz sieben. Die Geschwister Lidia und Daniel Stoll verpassten derweil als 15. unter insgesamt 48 qualifizierten Duos bei den Junioren II knapp den Einzug in die zweite Zwischenrunde.

 

„Wir hatten uns die Teilnahme am Finale vorgenommen, aber beim Cha-Cha-Cha haben uns leider die entscheidenden drei Kreuze gefehlt, obwohl uns im Tanz selbst kein entscheidender Fehler aufgefallen ist“, sagt Daniel Stoll. Der 13-jährige Achtklässler des Weilimdorfer Solitude-Gymnasiums ist zusammen mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester schon seit fünf Jahren auf Leistungsniveau aktiv. Ein sechster und ein neunter Platz bei vergangenen nationalen Titelkämpfen ihrer Altersklasse waren für die beiden bereits der Lohn für zwei bis drei Stunden Training täglich. Ein Pensum, das in der heißen Phase direkt vor Wettkämpfen noch gesteigert wird.

Ziel internationale Meisterschaften

„Wir spielen beide auch noch Klavier, sind allgemein sehr musikalisch und haben dazu einen großen Bewegungsdrang. Das Training ist für uns kein Stress, sondern purer Spaß“, erzählt Daniel Stoll, der mittlerweile mit Tennis und Fußball im Verein zugunsten der Tanzkarriere aufgehört hat. Das große Ziel des Geschwisterpaares ist die Teilnahme am „Blackpool Dance Festival“, der größten Tanzveranstaltung der Welt, aber auch an internationalen Meisterschaften. Dafür schauen sie sich stundenlang Videos von den besten Profis im Internet an und feilen mit ihren Trainern Penelope Zschäbitz und Michael Ziga an der eigenen Technik.

„Unsere größte Schwäche ist nicht das Tänzerische, sondern unser Verhalten im Wettkampf. Wir sind zwei etwas zu temperamentvolle Energiebündel, wir sollten uns manchmal nach der Vorstellung unserer Trainer selbst ein wenig bremsen“, sagt Lidia Stoll, die in die sechste Klasse des Solitude-Gymnasiums geht.

Ein Dutzend Wettbewerbe pro Jahr

Eine größere Trainingspause gibt es für das talentierte Duo nach der Heim-DM vom vergangenen Wochenende nicht, denn schon am 11. März stehen in Öhringen die süddeutschen Titelkämpfe in zehn Tänzen (fünf Standard, fünf Latein) auf dem Programm. „Da waren wir vergangenes Jahr Zweite, diesmal wollen wir ganz vorne landen“, sagt Daniel Stoll. Mitte Mai folgt für ihn und seine Schwester dann in Frankfurt/Main das traditionsreiche „Hessen tanzt“, bei dem in einigen Kategorien die weltbesten Tanzpaare am Start sind. Auf etwa ein Dutzend Wettbewerbe pro Jahr im In- und Ausland kommen die Stolls insgesamt.