Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Von der Mitgliederbefragung erhofft sie sich auch einen Hinweis darauf, ob sie mehr Freizeit als eine Wahloption fordern soll, wie es die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei der Deutschen Bahn erreicht hatte. Das Ergebnis dieses in vielen Branchen beachteten Vorzeigemodells lautet: 56 Prozent der EVG-Mitglieder wollen von Januar 2018 an lieber sechs zusätzliche Tage Urlaub, 42 Prozent entscheiden sich für weitere 2,6 Prozent mehr Lohn – und nur ein kleiner Rest nimmt die Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden in Anspruch. Verdi ist – falls von der Basis gewünscht – offenbar bereit, eine solche Wahlmöglichkeit auch bei der Deutschen Post auszuhandeln. „Freie Tage zur Entlastung werden eine immer höhere Bedeutung erlangen“, prophezeit Teuscher. Bei der Post gilt die 38,5-Stunden-Woche.

 

„Angriff auf die Ausbildung“

Die schärfsten Angriffe richtet der Tariffachmann gegen das Vorhaben der Post AG, die Zahl der dualen Ausbildungsplätze für den Beruf der Fachkraft in Kurier-, Express- und Postdiensten von derzeit etwa 1400 im kommenden Jahr auf rund 750 zu halbieren. Weitere 750 neu einzustellende Beschäftigte sollen die Berufsqualifikation durch eine berufsbegleitende IHK-Prüfung statt mit einer dualen Ausbildung erwerben. „Was scheinbar harmlos daherkommt und von der Post als Fortschritt verkauft wird, ist ein Angriff auf die Ausbildung“, giftet Teuscher. Das Unternehmen mit 180 000 Beschäftigten werde seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht.

Die Post könnte sich „locker 2500 bis 3000 Auszubildende leisten“, meint er. „Wir wollen die Post AG auch über die Politik zwingen, die Ausbildungsquote zu erhöhen.“ Wer, wie die Niederlassungsleitung in Berlin, über Probleme der Fachkräftegewinnung klage und daher schon eine „Anwesenheitsprämie“ zahle, solle doch einfach „unbefristet einstellen“.

10 000 Mitarbeiter für Paketgesellschaften gefunden

Die Fremdvergabe in der Brief- und Verbundzustellung ist bis Ende 2018 ausgeschlossen. Die seit 2015 gegründeten 49 regionalen Paketgesellschaften (DHL Delivery GmbH) – damals hart umkämpft – haben sich ihren festen Platz mittlerweile erobert. Das Unternehmen sieht sein Ziel, bis 2020 etwa 10 000 neue Arbeitsplätze in der Paketzustellung zu schaffen, bereits erreicht. „Bis heute sind rund 10 000 Paketzusteller in den Delivery GmbHs beschäftigt, davon rund 6000 Mitarbeiter vom externen Arbeitsmarkt“, sagt eine Post-Sprecherin dieser Zeitung.

Wahlmodell der Bahn macht Schule

Von der Mitgliederbefragung erhofft sie sich auch einen Hinweis darauf, ob sie mehr Freizeit als eine Wahloption fordern soll, wie es die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei der Deutschen Bahn erreicht hatte. Das Ergebnis dieses in vielen Branchen beachteten Vorzeigemodells lautet: 56 Prozent der EVG-Mitglieder wollen von Januar 2018 an lieber sechs zusätzliche Tage Urlaub, 42 Prozent entscheiden sich für weitere 2,6 Prozent mehr Lohn – und nur ein kleiner Rest nimmt die Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden in Anspruch. Verdi ist – falls von der Basis gewünscht – offenbar bereit, eine solche Wahlmöglichkeit auch bei der Deutschen Post auszuhandeln. „Freie Tage zur Entlastung werden eine immer höhere Bedeutung erlangen“, prophezeit Teuscher. Bei der Post gilt die 38,5-Stunden-Woche.

„Angriff auf die Ausbildung“

Die schärfsten Angriffe richtet der Tariffachmann gegen das Vorhaben der Post AG, die Zahl der dualen Ausbildungsplätze für den Beruf der Fachkraft in Kurier-, Express- und Postdiensten von derzeit etwa 1400 im kommenden Jahr auf rund 750 zu halbieren. Weitere 750 neu einzustellende Beschäftigte sollen die Berufsqualifikation durch eine berufsbegleitende IHK-Prüfung statt mit einer dualen Ausbildung erwerben. „Was scheinbar harmlos daherkommt und von der Post als Fortschritt verkauft wird, ist ein Angriff auf die Ausbildung“, giftet Teuscher. Das Unternehmen mit 180 000 Beschäftigten werde seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht.

Die Post könnte sich „locker 2500 bis 3000 Auszubildende leisten“, meint er. „Wir wollen die Post AG auch über die Politik zwingen, die Ausbildungsquote zu erhöhen.“ Wer, wie die Niederlassungsleitung in Berlin, über Probleme der Fachkräftegewinnung klage und daher schon eine „Anwesenheitsprämie“ zahle, solle doch einfach „unbefristet einstellen“.

10 000 Mitarbeiter für Paketgesellschaften gefunden

Die Fremdvergabe in der Brief- und Verbundzustellung ist bis Ende 2018 ausgeschlossen. Die seit 2015 gegründeten 49 regionalen Paketgesellschaften (DHL Delivery GmbH) – damals hart umkämpft – haben sich ihren festen Platz mittlerweile erobert. Das Unternehmen sieht sein Ziel, bis 2020 etwa 10 000 neue Arbeitsplätze in der Paketzustellung zu schaffen, bereits erreicht. „Bis heute sind rund 10 000 Paketzusteller in den Delivery GmbHs beschäftigt, davon rund 6000 Mitarbeiter vom externen Arbeitsmarkt“, sagt eine Post-Sprecherin dieser Zeitung.