Warnstreiks im öffentlichen Dienst wirken sich am Dienstag unter anderem auf Kindertagesstätten in Esslingen und Ostfildern aus. Bei einer Verdi-Kundgebung kommen die Streikenden auf dem Esslinger Rathausplatz zusammen.
Mit Warnstreiks in ganz Baden-Württemberg will die Gewerkschaft Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst Druck ausüben. Betroffen sind auch die Verwaltungen in Esslingen und in Ostfildern. Dort streiken Beschäftigte seit Dienstag. Die Arbeitsniederlegungen sollen bis einschließlich Mittwoch andauern.
„Wir brauchen ein Angebot von den Arbeitgebern“, sagt Benjamin Stein, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Fils-Neckar-Alb. Nach seinen Angaben sind am Dienstag rund 750 Menschen auf dem Esslinger Rathausplatz zusammengekommen. Dort versammelten sich Streikende aus den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Zuvor waren sie in zwei Demonstrationszügen durch die Innenstadt gelaufen.
Einzelne Schulbusse in Esslingen fahren
An dem Warnstreik beteiligt sich unter anderem das Personal der städtischen Kindertagesstätten in Esslingen und Ostfildern. Auch auf die Esslinger Verkehrsbetriebe wirken sich die Arbeitsniederlegungen aus. Die Busse der Linien 101, 102, 103, 104, 105, 108, 109, 110, 111, 113, 115, 118, 132 und 138 fahren deshalb regulär erst wieder ab 4 Uhr am Donnerstag. Bis dahin verkehren lediglich einzelne Schulbusse der Linien 101, 108, 109, 110, 111, 113 und 132 am Morgen und am Nachmittag.
Bereits vereinbarte Gespräche beim Esslinger Bürgeramt können an den Streiktagen nicht stattfinden. Betroffene erhalten der Stadt zufolge am Donnerstag einen neuen Termin, wenn sie im Bürgeramt persönlich erscheinen. Unter Vorlage der alten Buchungsnummer gibt es für sie dann ein Tagesticket. Termine bei der Energieberatung der Stadtwerke fallen am Dienstag und am Mittwoch ebenfalls aus. Die Notdienste – etwa für Gas und Wasser – sind laut Marcel Meier vom Esslinger Pressereferat aber durchgehend besetzt.
Verdi strebt in der aktuellen Tarifrunde ein Lohn-Plus von acht Prozent an, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat für die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an. In Baden-Württemberg sind rund 385 000 Beschäftigte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon arbeiten etwa 248 000 bei den Kommunen. Ein Angebot der Arbeitgeber liegt bisher nicht vor. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen beginnt am Freitag, 14. März, in Potsdam.