Die Tageszeitungen in Deutschland fallen in den nächsten Tagen wieder dünner aus. Zahlreiche Journalisten sind erneut in den Warnstreik getreten.

Augsburg - Der Bayerische Journalisten-Verband BJV und die Gewerkschaft ver.di haben am Montag die Redakteure an den Tageszeitungen im Freistaat zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Mit dem bisher längsten Warnstreik in den laufenden Tarifverhandlungen wollen BJV und ver.di ihre Forderung auf 4,5 Prozent mehr Lohn für angestellte Redakteure sowie feste Freie untermauern, teilte der BJV am Montag mit. Nach dem Willen der Gewerkschaften sollen zudem Jungredakteure mindestens 200 Euro mehr pro Monat bekommen. Sie fordern zwölf Monate Laufzeit für den neuen Gehaltstarifvertrag, hieß es in der Mitteilung weiter.

 

Unter anderem wurden am Montag die Redaktionen des Main-Echo in Aschaffenburg, der Augsburger Allgemeinen, der Nürnberger Zeitung sowie der Nürnberger Nachrichten und mehrerer Zeitungen in München bestreikt. Am Dienstag sollen mehr als 600 Redakteure aus Bayern und Baden-Württemberg zur Kundgebung auf dem Münchner Max-Joseph-Platz zusammenkommen. So wollen die Redakteure „ihren Unmut über das bisher indiskutable Angebot der Verlegerseite Luft zu machen“, teilte der BJV weiter mit. Dies habe ein Lohnplus um gerade mal 1,04 Prozent vorgesehen, was einem Reallohnverlust gleichkomme.

Es sei an der Zeit, dass die Verleger „mit einem fairen Angebot ein deutliches Zeichen der Wertschätzung setzen“, sagte BJV-Vorsitzender Michael Busch. Man werde nicht länger dulden, was sich die Verleger noch an Zumutungen für die bundesweit rund 13.000 Redakteure an Tageszeitungen einfallen lasse. Der dreitägige Warnstreik sei erst der Anfang: „Wir haben noch lange nicht fertig!“ Am Mittwoch, dem dritten Warnstreiktag, finden an den Stammsitzen der jeweiligen Medienhäuser Mahnwachen der streikenden Redakteure statt. Die Tarifverhandlungen sollen am 25. April in Berlin fortgesetzt werden.