Update: Ver.di will am Mittwoch mit Streiks im Nahverkehr beginnen. In Stuttgart sollen Busse und Bahnen am Donnerstag stillstehen.

Stuttgart - Zehntausende Pendler im Südwesten müssen von Mittwoch an mit stillstehenden Bussen und Bahnen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte am Montag in Stuttgart an, dass zunächst von Dienstbeginn am frühen Morgen an bis gegen 14 Uhr in Karlsruhe, Baden-Baden und Konstanz gestreikt werden soll. In Heilbronn beginne der Ausstand ebenfalls am Mittwoch, allerdings erst gegen 8 Uhr. Am Donnerstag sollen im gleichen Zeitraum Stuttgart, Freiburg und Esslingen betroffen sein. In Pforzheim wird am Samstag gestreikt. Wie es weiter gehe, werde Verdi jeweils zwei Tage vorher bekanntgeben.

 

Der Streik solle „wenn nötig über Wochen“ geführt und gegebenenfalls noch gesteigert werden. Verdi-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann geht davon aus, dass sich mehr oder minder alle Verdi-Fahrer in den betroffenen Städten an dem Ausstand beteiligen. Weitere Aktionen von Mitgliedern seien denkbar, etwa bei der Fahrscheinkontrolle. Mit Blick auf die Pendler habe sich die Gewerkschaft zunächst gegen einen flächendeckenden Ausstand und für die „kleine Flamme“ entschieden. „Wir haben ja gezeigt, dass wir alles zumachen können“, betonte Hausmann mit Blick auf die Warnstreiks Anfang vergangener Woche.

Kürzere Schichten

Verdi fordert in den festgefahrenen Tarifverhandlungen unter anderem kürzere Schichten, volles Weihnachtsgeld und 30 Tage Urlaub für alle unabhängig vom Alter. Auch verlangt die Gewerkschaft einen finanziellen Ausgleich für ihre Mitglieder. Fast 97 Prozent der Gewerkschafter hatten sich bei einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Hausmann kritisierte, dass die Arbeitgeber als Verhandlungstermin erst den Donnerstag kommender Woche in Aussicht gestellt hätten. „Das interpretiere ich als: sie haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt.“