Cheetah, der treue Begleiter des Filmhelden Tarzan, soll mit 80 Jahren in Florida gestorben sein. Ob die Geschichte stimmt?  

Palm Harbor - Als sich Tarzan alias Johnny Weissmüller in den 30er und 40er Jahren von Baum zu Baum schwang, schlug sich der Affe Cheetah mit ihm treu durch dick und dünn. Dem Dschungelhelden sollen über die Jahre etwa acht Schimpansen zur Seite gestanden haben. Einer von ihnen sei nun mit 80 Jahren an Nierenversagen gestorben, teilte das Tierheim Suncoast Primate Sanctuary in Florida mit. 

 

Cheetah habe Fingerfarben, Football und christliche Musik geliebt, sagte die Tierheimsprecherin Debbie Cobb der "Tampa Bay Tribune". "Er hat nie Ärger gemacht." Laut Cobb trat der Schimpanse zwischen 1932 und 1934 an der Seite Weissmüllers auf, in den Filmen "Tarzan der Affenmensch" und "Tarzans Vergeltung". Cobb zufolge kam Cheetah 1960 in das Tierheim. "Er war sehr mitfühlend. Wenn er dachte, ich sei schlecht drauf, versuchte er, mich zum Lachen zu bringen." Cheetahs hohes Alter überrascht indes: Laut Cobbs werden Schimpansen in Freiheit 25 bis 35, in Gefangenschaft 35 bis 45 Jahre alt.

Cheetah in "Tarzan der Affenmensch"

Fragwürdig ist die Geschichte auch, weil sich schon einmal eine ähnliche Story als zweifelhaft herausgestellt hatte. Bei Recherchen über den angeblich ältesten Primaten der Welt - den Schimpansen eines Tierheims in Kalifornien, der ebenfalls Tarzan-Komparse gewesen sein soll - war ein US-Autor 2007 auf Ungereimtheiten gestoßen. Und so musste das Tierheim in Palm Springs einräumen, dass es schwierig sei, herauszufinden, in welchen Filmen der Affe aufgetreten sei, wenn überhaupt. "Wie es scheint, werden die Fakten über Cheetahs Vergangenheit ein Hollywoodmysterium bleiben", schrieb das Tierheim damals. Das gilt wohl auch für Cheetah aus Florida. Berühmt ist er jetzt so oder so.

Legendäre Szenen: Cheetah betrunken