Wotan Wilke Möhring geht am Sonntag zum ersten Mal als Hamburger „Tatort“-Ermittler an den Start – und gibt an der Seite von Schauspielkollegin Petra Schmidt-Schaller trotz fadem Plot einen wirklich gelungenen Einstand.

Stuttgart - Nachdem Wotan Wilke Möhring in Til Schweigers Debüt „Willkommen in Hamburg“ bereits erste „Tatort“-Luft schnuppern durfte, geht er in „Feuerteufel“ (Sonntag, 28. April, 20.15 Uhr im Ersten und in der ARD-Mediathek) nun zum ersten Mal selbst als Hamburger „Tatort“-Ermittler an den Start – und gibt als Thorsten Falke trotz fadem Plot einen recht passablen Einstand.

 

Im Hamburger Nobel-Stadtteil Blankenese wird mal wieder ein Auto in Brand gesteckt. Eigentlich Routine für die Polizisten, doch dieses Mal kommt dabei ein Mensch ums Leben: Eine Frau, die offensichtlich in ihrem Wagen eingeschlafen war, kann sich nicht mehr rechtzeitig aus dem brennenden Auto befreien.

Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) übernimmt die Ermittlungen. Zur Seite gestellt wird ihm die Brandermittlerin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller), da sich sein langjähriger Partner Jan Katz (Sebastian Schipper) in den Innendienst hat versetzen lassen. Falke und Lorenz kommen anfangs nicht miteinander klar – bis es dann doch zwischen dem „Straßenbullen“ mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden und der hübschen, karriereorientierten Juristin knistert.

Dialoge sind lustig und zugleich authentisch

Auch die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn es gibt für die Beamten keinen Hinweis auf den Täter. Und je mehr Zeit verstreicht, bis der Fall gelöst ist, desto mehr droht die Stimmung in der Hamburger Bevölkerung außer Kontrolle zu geraten: Eine Bürgerwehr bildet sich und sogar die linksautonome Szene gerät in Aufruhr.

Die Story (Drehbuch: Markus Busch) an sich ist zwar dem wahren Leben nachempfunden – brennende Autos waren nicht nur für Hamburger in den vergangenen Jahren immer wieder ein Thema – kommt aber leider etwas trocken daher. Auch die Nachzeichnung des Milieus mit seinen Bewohnern wirkt eher klischee- als glaubhaft.

Abgesehen davon ist die Einführung von Wotan Wilke Möhring als neuer Tatort-Kommissar jedoch gelungen: Sein Auftreten ist authentisch und seine Sprüche sind lustig – eine echte Bereicherung für den Tatort

Schönste Krimifloskel: „Ich stell’ Fragen und Sie – Sie machen Notizen, oder so“, sagt Falke zu seiner Hospitantin Lorenz, die er anfangs nicht ganz so richtig ernst nimmt.

Heimliche Stilikone: Falkes Dienstwagen: Eine uralte Kiste, in der sich der Müll im Beifahrerfußraum staut und wo am Rückspiegel ein kleiner Ventilator hängt.

Gefühlter Moment, in dem der Fall gelöst ist: In Minute 75 bekommt der Fall endlich die ersehnte Wende.