Im Bodensee-Tatort aus Konstanz kämpft der Vater eines leukämiekranken Jungen um dessen Heilung – mit allen Mitteln. Neben vielen Verdächtigen und zwei ermittelnden Kommissaren gibt es reichlich drum herum.

Stuttgart - Ein Toter auf der Bodensee-Fähre von Romanshorn nach Konstanz. Alles deutet auf Selbstmord hin, denn der Tote war schwer leukämiekrank. Doch erstmal geht es im Bodensee-„Tatort“ darum, wer den Fall bearbeitet – Klara Blum (Eva Mattes) und ihr Kollege Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) oder der Schweizer Kommissar Matteo Lüthi (Roland Koch). Das ist nicht das letzte Mal, dass die Lösung des Falls in den Hintergrund gerät und eine Nebenhandlung in den Vordergrund rückt. Diese Gefühl wird durch das getrennte Ermitteln der beiden Kommissare verstärkt. Blum kettet sich mit Handschellen an Lüthi, und Perlmann verliert sich sehr entflammt in der Medizinstudentin Mia. Manchmal scheint man sogar zu vergessen, wer gerade zum Kreis der Verdächtigen gehört.

 

Und Verdächtige gibt es beim Fall „Letzte Tage“ reichlich. Die Ehefrau des Toten (Teresa Harder), der behandelnde Arzt, oder Mia Henning (Natalia Rudziewicz) und ihr Bruder (Tim Egloff). Zuletzt fällt der Verdacht auf die Medikamenten-Firma Sanortis in der Schweiz.

Im Bodensee-„Tatort“ geht es weniger um krimitypische Verfolgungsjagden, knallharte Verhöre oder richtige Festnahmen. Und obwohl es um wichtige Themen wie Leukämie, die Hoffnung auf Heilung durch neue Medikamente und die Moral der Pharmaindustrie und der Ärzte geht, bleibt die Spannung durch die vielen verschiedenen Personen und Handlungsstränge auf der Strecke. Natalia Rudziewic, die glaubhaft eine junge Frau spielt, die sich exzessiv ins Leben schmeißt, gerade wegen oder trotz ihrer Krankheit und auch Oliver Wnuk, der die Hoffnung nicht aufgeben will, fesseln einen dennoch an den Fernseher. Am Schluss geschieht die Auflösung des Falls sehr schnell und ganz von alleine, die Kommissare müssen nur am sicheren Ufer warten.