In „Weihnachtsgeld“, dem Tatort aus Saarbrücken, geht es alles andere als festlich zu. Spannend oder gruslig war dieser Krimi trotzdem nicht.

Stuttgart - Die Welt ist schlecht. Der Weihnachtsmann zieht einem die Brieftasche aus der Jacke, und mit der Lichterkette wird ein Mann stranguliert. In „Weihnachtsgeld“, dem Tatort aus Saarbrücken, geht es alles andere als festlich zu. Eine Frau wird überfahren. Ein Taxifahrer erkennt den flüchtenden Täter und erpresst ihn. Als er tot unterm Weihnachtsbaum liegt, kommen nur zwei in Frage: der Puffbetreiber King George, der das Unfallauto fuhr. Oder der Mitbewohner Jupp, der die Erpressung selbst durchziehen will.

 

Doch „Weihnachtsgeld“ legt diverse Handlungsstränge aus. Zwischen Weihnachtsmarkt und Nachtclub checken die Kommissare zielstrebig die Fakten, die sie vielleicht etwas zu souverän kombinieren. Für den Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) scheint eine Mordermittlung ohnehin vergnüglicher Zeitvertreib zu sein – und gut gelaunt jagt er auf seinem Roller dem Bösen hinterher. Stets ist er seinen Widersachern um eine Nasenlänge voraus. Dieser rotbackige Bubi ist der saarländische James Bond!

Die Nebenhandlungen fügen sich zu einem glaubhaften Tableau, hinter jeder Biografie lauern noch Geheimnisse – und die Haken, die am Ende geschlagen werden, sind nicht übel. Vor allem steckt allerhand Ironie im Detail: Da ist ein Zeuge Schnellzeichner und skizziert flink den Gesuchten, während der Bordellmitarbeiter Nietzsche liest. Spannend oder gruslig war dieser Krimi nicht, weil in ihm auch Weihnachtskitsch wie aus der Degeto-Traumfabrik steckte und am Ende, wie es sich für Weihnachtsfilme gehört, gar ein Christkind geboren wird. Statt der Heiligen Drei Könige steht allerdings die Polizei vor dem Stall, und es leuchtet nicht der Stern von Bethlehem, sondern Blaulicht.