Ein letztes Mal darf Stefan Gubser am Sonntag als Reto Flückiger ermitteln. Der Schweizer Polizist muss einiges einstecken. Aber reicht das für einen guten Abgang?

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart/Luzern - Eine Seefahrt, jawohl, die kann lustig sein, zumal wenn es im Raddampfer über den nächtlichen Vierwaldstättersee geht und für das leibliche Wohl der Passagiere gesorgt ist. Dass sich der anwesende Polizist Reto Flückiger (Stefan Gubser) in dieser Gesellschaft sichtlich unwohl fühlt, liegt weniger an der weiblichen Begleitung, die ihn hierhergeschleppt hat, als an den geladenen Gästen an Bord, allesamt Damen und Herren aus besseren Kreisen, Großkopfete und Oberwichtigs halt.

 

Schwung in die Bude kommt allerdings, als ein stadtbekannter linker Kantonsrat ungefragt das Wort ergreift und dem Gastgeber Dinge an den Kopf wirft, die diesem und der ehrenwerten Gesellschaft gar nicht schmecken. Streng genommen hätte es der wenig später explodierenden Rauchbomben gar nicht bedurft, um von einer aufgeheizten Stimmung an Bord sprechen zu können. Am Ende ist ein betagter Schiffskapitän tot und der aufmüpfige Kantonsrat abgetaucht.

Bombenstimmung an Bord

Zum Zeitpunkt des Anschlags liegt der Ermittler Flückiger bereits niedergeschlagen am Boden, wie der Polizist im letzten „Tatort“ aus Luzern ohnehin viel einstecken muss. Mehrfach geht der gute Mann zu Boden und der Zuschauer fragt sich, ob das nur der Anfang vom Ende ist und Flückiger zu guter Letzt in der Kiste landet. Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer) ist dem Polizisten zumindest anfangs auch keine große Hilfe, schwitzt sie doch daheim eine Grippe aus. Wir wollen nicht zuviel verraten: Aber im Vergleich mit anderen „Tatorten“ aus der Schweiz (man denke nur an die spektakulär in einer Einstellung gedrehten Folge „Die Musik stirbt zuletzt“) bewegt sich dieser eher in wenig aufregendem Fahrwasser.