Wir haben gesehen: Den „Tatort Virus“ aus Wien mit den Kommissaren Moritz Eisner und Bibbi Fellner. Sie jagen einen Mörder und müssen alsbald Ebola fürchten. Leider mehr Sprechstunde denn Krimi.

Stuttgart - Was taugt der neue Tatort aus Wien? „Virus“ mit Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Ein dem Tode geweihter Arzt aus Afrika kommt nach Österreich, um die Seuche Ebola in Europa zu verbreiten, damit man hierzulande die Krankheit endlich zur Kenntnis nimmt. Er stirbt bei einem Streit mit einem früheren Kollegen.

Zahl der Leichen

Ungezählte. Zigtausende in Afrika, zwei in der Steiermark.

Gut verpackt

Bibi Fellner (Adele Neuhauser) kommt in Quarantäne, in einen Schneewittchensarg aus Plastik gehüllt.

Für Literaten

Der Gerichtsmediziner zitiert Karl Kraus: „Das Feigenblatt des Neides ist die sittliche Entrüstung.“

Der Urlaubstipp

Der lange in Afrika arbeitende Arzt weiß über sein Heimatland zu sagen: „Wir leben in Österreich, gastfreundlich ist man zu den Touristen, bei anderen Besuchern unseres Landes schaut das anders aus.“

Das Project Coast

Es wird im Film erwähnt, ein Stück Realität in der Fiktion. In Südafrika experimentierte man mit Giften, die man gezielt gegen Schwarze einsetzen wollte. Das Militär tötete tatsächlich Regimegegner mit Giften in Bier und Whisky, Obst und Tee.

Der erhobene Zeigefinger

Er sticht einem dauernd ins Gesicht. Ebola ist schlimm, die Seuche wütet in Afrika, Europa kümmert sich nicht, weil die Toten weit weg sind. Alles richtig. Aber irgendwann hat man keine Lust mehr, dauernd den moralischen Holzhammer auf den Kopf zu bekommen.

Unser Fazit

Weniger Pädagogik, mehr Spannung wäre wünschenswert gewesen.

Spannung

Note 4

Logik

Note 4