Die jüngsten „Tatort“-Kommissare der Republik starten nicht am Sonntag – da gibt’s eine Wiederholung aus Münster, – sondern am Ostermontag. Die Kommissare Schürk und Hölzer graben tief in der Familiengeschichte eines Saarbrücker Industriellen – und in ihrer eigenen Vorgeschichte.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein großes Überraschungsei legt uns die ARD mit dem ersten „Tatort“ des neuen Teams aus dem Saarland ins Nest. Und es geht zu Ostern passend mit einem Familienfest los. Das lässt alsbald Unheil wittern: Denn im herrschaftlichen Haus der Textilfabrikanten Hofer ist nicht alles Samt und Seide. Rau und ruppig geht es da zu, als der Großvater Bernhard (Dieter Schaad) den Stab an seinen Enkel Erik (Gabriel Raab) übergibt – ein Affront gegenüber dessen älterem Bruder Konrad (Moritz Führmann). Die Feier endet erwartbar unharmonisch, und am nächsten Morgen ist der frisch eingesetzte Chef tot.

 

Ein schönes Schlamassel, das das jüngste „Tatort“-Team Deutschlands bei seinem ersten Einsatz vorfindet. Vergangenheitsbewältigung steht an: Sie durchwühlen die Familiengeschichte bis ins Dritte Reich. Was all das mit dem fleißigen Lieschen zu tun hat, das dem Film den Namen gibt, bleibt lange ein Rätsel. Nicht nur in der Historie der Hofers und in der deutschen Geschichte stochern Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) auch in ihrer eigenen Vergangenheit.

Mit einigen langatmigen Rückblenden löst sich allmählich auf, warum die zwei sich vom ersten Moment an vertraut sind und welch düsteres Geheimnis sie verbindet. Man hat schon schlimmere Debüts von neuen Kommissaren mit Altlasten auf diesem Programmplatz gesehen.