Wir haben gesehen: Batic und Leitmayr bei den Reichsbürgern im „Tatort: Freies Land“. Die Folge bietet zwar schöne Bilder, war aber eher handlungsarm.

Lokales: Tom Hörner (hör)

München - Schon wieder Rechte? Gerade waren sie noch im Schwarzwald-„Tatort“ unterwegs, nun trieben sie zum Leidwesen der Münchner Ermittler Batic und Leitmayr an der tschechischen Grenze ihr Unwesen.

 

Die Handlung in zwei Sätzen

In der Badewanne einer Münchner Wohnung liegt der tote Kassierer einer „Reichsbürger“-Truppe. Die Spur führt Batic und Leitmayr in die niederbayrische Provinz, wo sich die Gastfreundschaft nicht nur der vernagelten Bundesrepublik-Hasser wegen in Grenzen hält.

Zahl der Leichen

Zwei. Der eine bringt sich in der Wanne um, der andere lässt sich von Polizisten zur Strecke bringen.

Krimi-Kunst

Dieser schön gefilmte, aber leider auch etwas lahme „Tatort“ ist eine Augenweide, bei dem Museumsgänger auf ihre Kosten kommen: Die Leiche in der Wanne erinnert an Davids „Tod des Marat“, die spachtelnden „Reichsbürger“ an Leonardos „Abendmahl“.

Szenen einer Ehe

Saukomisch, wenn sich Batic und Leitmayr wie ein in die Jahre gekommenes Ehepaar kabbeln.

Vogel-Strauß-Taktik

„Weil uns da heraus kein Arsch hilft“, sagt der Kabarettist Sigi Zimmerschied in der Rolle des Dorfbullen, habe er es längst aufgegeben, sich mit den „Reichbürgern“ anzulegen – und wendet sich seinem Schweinsbraten zu, während sich unsereins mit Erdnüssen über Wasser hält.

Finaler Rettungsstuss

Mit reichlich Hubschraubergetöse rückt die Kavallerie zum Showdown an, die das Gelände umzingelnden Polizisten geben prächtige Zielscheiben für die bewaffneten „Reichsbürger“ ab. Ein Krimi muss nicht realistisch sein, aber schlüssig bitte schon.

Unser Fazit

Kaum anzunehmen, dass der Schweinsbraten im Gasthaus Zum alten Eber so zäh wie die Handlung war.

Spannung: Note 3; Logik: Note 3