In „Tyrannenmord“ wurde der Sohn eines Diktators ermordet. Was hat der Hamburger „Tatort“ am Sonntagabend getaugt?
Was taugt „Tyrannenmord“? Der „Tatort“ aus Hamburg im Schnellcheck
Die Handlung in zwei Sätzen Ausgerechnet als ein Diktator auf Staatsbesuch kommt, verschwindet sein Sohn aus einem Luxus-Internat. Der Bodyguard (José Barros) des 18-Jährigen ist verzweifelt, aber vielleicht hat sich der Junge auch abgesetzt, um endlich ein normales Leben führen zu können?
Zahl der Leichen 1
Gretchenfrage Die Internatsleiter müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie den Sohn eines Diktators aufnehmen durften, um die Kasse aufzubessern. Dahinter steckt die aktuelle politische Debatte, ob man mit Despoten Geschäften machen darf.
Tyrannen Im Internat gehen die Meinungen auseinander. „Gewalt ist eine Lösung“, erklärt ein Schüler entschieden. „Hätte man Hitler rechtzeitig getötet, dann wäre einer der schlimmsten Völkermorde und Kriege verhindert worden.“
Erbe Der verschwundene Juan (Riccardo Campion) ist ein kluger Junge, aber das Erbe seines Vaters wiegt schwer. Sein Urteil scheint längst besiegelt: „Du hast nichts getan und trotzdem lebenslänglich.“
Elite Ein „Tatort“ mit vielen bösen Übervätern: einem Diktator, einem Lehrer, der missbraucht – und einem strengen Regiment: „Nicht in dem Ton, mein Freundchen“
Unser Fazit Thema erfrischend, der Krimi-Faktor ist dagegen zu vernachlässigen.
Spannung 3 ; Logik 2