Was passiert, wenn man zwei Kommissare zum Krimidinner einlädt? Sie motzen und meckern, aber dann packt sie doch der Ehrgeiz.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Was taugt „Mord unter Misteln“? Der neue „Tatort“ aus München im Schnellcheck:

 

Die Handlung in zwei Sätzen Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sind bei ihrem Assistenten zum Weihnachtsessen eingeladen. Was Kalli (Ferdinand Hofer) vorab nicht verraten hatte: Es ist ein Krimidinner, und die Gäste müssen einen Mord auf einem englischen Landsitz an Heiligabend 1922 lösen. Dazu schlüpfen sie in die Rollen von Constable Partridge und Chief Inspector Lightmyer.

Zahl der Leichen 1 – der Butler liegt tot unterm Weihnachtsbaum.

Rosamunde Pilcher Das Interieur des Landsitzes erinnert eher an die Streifen, die gerne mal am Sonntagabend parallel zum „Tatort“ im ZDF laufen. Keine Angst: Das war kein Irrtum auf der Fernbedienung.

Familienbande Richtig klassisch, mit Fragen, Absuchen des Toten, penibler Tatortarbeit und ohne moderne Kriminaltechnik arbeiten der Chief Inspector und der Constable – Miss Marple und Hercule Poirot wären stolz auf sie. Sie finden die Nadel im Heuhaufen: Der Stammhalter der Bantams wurde nicht vom Vater gezeugt, das sollte nicht ans Licht kommen, daher der Mord.

Unser Fazit Nun, streng genommen war das nicht wirklich ein „Tatort“. Auch hat jetzt der Nervenkitzel gefehlt. Aber die Kostüme, die Hommage an Agatha Christie, das macht an einem Weihnachtsabend Spaß – Experiment geglückt.

Spannung Note 4; Logik Note 2