In „Borowski und der Schatten des Mondes“ schreckt den Kieler Kommissar die Leiche einer vermissten Jugendfreundin auf. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Was taugt „Borowski und der Schatten des Mondes“. Der neue „Tatort“ aus Kiel im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Bei der Leiche, die ein Sturm mit einer Baumwurzel freilegt, handelt es sich um Borowskis seit 50 Jahren vermisste Jugendfreundin. Weil der bereits inhaftierte Serienmörder den Mord nicht begangen hat, wird der Fall neu aufgerollt – und den Kommissar holt die Zeit ein.

Zahl der Leichen Zwei.

Familienbande Den jungen Borowski, der 1970 auf dem Weg zum Hendrix-Konzert seine Freundin im Streit verliert, spielt Milbergs Sohn August mit ergreifender Verzweiflung. Ein tolles Debüt! Wie ein tyrannischer Vater den Sohn zum Mörder machen kann, erzählt der Fall dagegen weniger glaubwürdig.

Wald Sehnsuchtsort oder blutgetränktes Jägerparadies? Die kranke Motivation des Frauenmörders, der Opfer bei Vollmond unter Eichen begräbt, bleibt rätselhaft.

Trieb Ehrlich steht dagegen der Knacki zu seinen Taten: „Ich bin immer nur meinem Schwanz gefolgt.“

Trugbild In was für ein Fahrzeug ist das Opfer gestiegen? „Das ist eine typische Fehlerinnerung“, belehrt der Kommissar eine Zeugin – um später zu erkennen, dass er selbst vor 50 Jahren falsch hingeschaut hat.

Unser Fazit Der extrem ruhig erzählte Film beeindruckt mit Zeitsprüngen und lässt dabei in viele Abgründe blicken.

Spannung Note 2,5; Logik Note 3

Info

Stream
In der ARD-Mediathek sind alle „Tatort“-Folgen sechs Monate lang verfügbar. Aus Jugendschutzgründen kann der „Tatort“ nur zwischen 20 Uhr und 6 Uhr gestreamt werden.