Der „Tatort“ aus Ludwigshafen mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthal setzt zu viel auf Optik und zu wenig auf Spannung.

Sie ist aber auch anstrengend, diese Streberin, diese emsige junge Kollegin, die alles besser machen will als die alten Hasen und vor allem: als Lena Odenthal. „Instinkt ist nur die oberflächlichste Wahrnehmungsschicht“ schmettert Johanna Stern (Lisa Bitter) der erfahrenen Kollegin entgegen – womit schon klar ist: auch bei diesem Ludwigshafener „Tatort“ namens „LU“ geht es vor allem um die Ermittler selbst, um Zickenkrieg und Herzensangelegenheiten im Revier.

 

Diesmal wird einer ermordet, der andere umzubringen pflegt: ein Auftragskiller, „irgendwas Ostmafiöses“. Die Spur führt zu einem Aufsteiger im Chemiewerk und zu Ludwig Wolff (Jürgen Vogel). Eine fiese Narbe zieht sich quer durch dessen Gesicht und zieht Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) magisch an. Prompt streichelt sie im Verhör darüber, lässt sich dabei aber von der Kollegin ertappen – „Flirten Sie mit dem?“

Ästhetisch ist dieser Tatort durchaus ambitioniert, die Kamera fängt imposante Bilder nächtlicher Industrieanlagen ein. Doch nach einem interessanten Start geht „LU“ schon bald die Puste aus. Die Kamerafahrten rund um die Ludwigshafener „Tortenschachtel“ in der City, die Aufnahmen von beliebigen Passanten wiederholen sich und tragen zum Fall wenig bei. Die in Rot getauchten Rückblenden verraten auch schon das meiste von dem, was das Team mühsam ermitteln muss. Jürgen Vogel ist überzeugend in der Rolle des undurchsichtigen Raubeins, die verlebte Ingrid van Bergen spielt eine hinterhältige Strippenzieherin aus dem Milieu, während Ulrike Folkerts, ständig figurbetont in Szene gesetzt, sportliche Höchstleistungen vollbringen muss. Und trotzdem wird es nicht recht spannend, selbst wenn sie einem Verdächtigen sportiv durch endlose Tunnelschächte hinterher jagt.