Die „Tatort“-Fledderei: Wir haben gesehen: „Weiter, immer weiter“ mit den Kommissaren Ballauf und Schenk aus Köln.

Stuttgart - Ordentlich was los in Köln: Russenmafia, Halstattoos, eine Straßenbahn, heftige Wahnvorstellungen und gute alte Freunde. Was taugte eigentlich „Weiter, immer weiter“, der neue „Tatort“ aus Köln? Hier kommt unser Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Bei einer Verkehrskontrolle flüchtet der Fahrer panisch und wird von der Straßenbahn überfahren. Streifenpolizist Frank Lorenz (Roeland Wiesnekker) schwört, die Russenmafia verfolgte den Kerl, Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) ermitteln lieber.

Zahl der Leichen Drei. Es sei denn man fragt den verwirrten Streifenpolizisten Frank Lorenz, dann sind da wohl mehr Tote zu beklagen. Geht aber nicht: er ist auch tot.

Völlig unrealistisch „Bist Du nicht mehr in Düsseldorf?“, fragt Freddy Schenk seinen alten Freund Lorenz. Mit „Erzähl‘ ich Dir ein andermal“ kommt nicht mal ein Kölner durch, der nur an Düsseldorf vorbeigefahren ist.

Endlich Die Romantik urbaner Bahnhöfe ist nur schwer zu beschreiben. Hier hat’s ganz gut geklappt: „Doppelkorn mit Kotze, der Duft vom Deutzer Bahnhof.“

An die Wand gespielt Trotz nachlässiger Regie und Minimalaufwand aller Beteiligten: Roeland Wiesnekker spielt sich als wahnsinniger Streifenpolizist derart in den Vordergrund – Ballauf und Schenk sind allenfalls Wasserträger.

Also, bitte Den Kripo-Assistenten Norbert Jütte zu verdächtigen, er würde sich von der Mafia bestechen lassen und einen Porsche kaufen, grenzt an Niedertracht. Er sollte den Betriebsrat aufsuchen.

Unser Fazit Eine gute Geschichte, fahrlässig verschenkt. Als würden die „Tatort“-Entscheider glauben, ihre Zuschauer wären oberhalb des wirklich kleinsten gemeinsamen Nenners überfordert.

Spannung Note 3; Logik Note 4