Dieser „Tatort“ zeigt deutlich die Probleme unserer Gesellschaft. Was tun mit Problemkindern? In „Marlon“ aus Ludwigshafen versagen alle komplett.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Was taugt „Marlon“? Der neue „Tatort“ aus Ludwigshafen im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Ein Schüler stirbt nach einem Treppensturz. Er war ein Problemkind, den einige Eltern gern von der Schule verbannt hätten.

Zahl der Leichen 1

Konstruiert An vielen Schulen wird man schwierige Kinder wie Marlon finden. Hier allerdings greift ein Vater (Urs Jucker) zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er hat dem Jungen 500 Euro angeboten, damit er die Schule verlässt.

Schutz Wer muss an der Schule geschützt werden? Das schwierige Kind oder dessen Klasse? Man ahnt, vor welchen Herausforderungen Lehrer stehen können. Am Ende geht es wieder nur ums Geld – und es gibt zu wenig Zeit für die schwierigen Fälle.

Expertinnen Die Kommissarinnen greifen bei den Ermittlungen auf ihre eigene Lebenserfahrung und auch auf reichlich (Küchen-)Psychologie zurück. So weiß Stern (Lisa Bitter) als erfahrene Mutter: „Kinder spüren intuitiv, was man von ihnen erwartet.“

Kleine große Monster Bloß nicht verallgemeinern: Nicht alle Kinder sind so unsympathisch wie diese kleinen Bestien. Besonders eklig: die intrigante Giftspritze Madita (Hanna Lazarakopoulos).

Unser Fazit Man ahnt von Anfang an, dass es ein Unfall gewesen sein muss. Da Drehbuchautoren gern große Tragödie inszenieren, kamen als Täter nur ein Kind oder der nette Sozialarbeiter (Ludwig Trepte) infrage. Trotzdem sehenswert.

Spannung 2 ; Logik 2