Wir haben „Das Opfer“ gesehen mit Kommissar Robert Karow, der nach dem Tod seiner Kollegin allein ermittelt. Die Ermittlungen im neuen Fall führen ihn an seine psychischen und körperlichen Grenzen. Hat sich das Zuschauen am Sonntagabend gelohnt?

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)

Was taugt „Das Opfer“? Der neue „Tatort“ aus Berlin im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Kommissar Robert Karow (Mark Waschke) knabbert noch an der Ermordung seiner Kollegin, da bekommt er mit, dass sein Jugendfreund Maik Balthasar (Andreas Pietschmann) – den er aus den Augen verloren hat – getötet wurde. Lange vermutet Karow, dass Maik Opfer der Mafia wurde, dann stellt sich heraus – es war eine Eifersuchtstat.

Zahl der Leichen 2

Liebende Männer Maiks Tod setzt beim Kommissar eine Erinnerungsmaschinerie in Gang, bei der man ihn als Teenie bei seinem ersten Kuss mit Maik erlebt. Roberts Vater aber hatte diese Liebe verboten. Karow scheint die Erinnerungsarbeit zu befreien. Der kriminelle und heimlich schwule Clanchef Mesut Günes (Sahin Eryilmaz), der seinen Lover an Maik verloren hatte, bleibt in seinen Strukturen gefangen. Lieber sitzt er im Knast für einen Mord, den er nicht begangen hat, als zuzugeben, dass er Männer liebt.

Starke Frauen Eine Prostituierte (Kim Riedle als Camilla), die aus dem Job aussteigt, einem Kerl eine Eisenstange überbrät und damit Karows Leben (und seinen abgeschnittenen Finger) rettet. Und eine pragmatische Staatsanwältin (Jasmin Tabatabai als Sara Taghavi, die Karows Alleingänge mäßig verärgert zur Kenntnis nimmt – Hauptsache, Günes kommt hinter Gitter.

Unser Fazit Interessante Wendung, die sich Drehbuchautor Erol Yesilkaya ausgedacht hat: Der Kommissar Karow und der Kriminelle Günes sind sich ähnlicher, als sie denken. Beide akzeptieren nicht, dass ihre Geliebten andere Männer lieben könnten.

Spannung Note 3; Logik Note 2-3