Kommissarin Lindholm und ihre Kollegin Schmitz müssen im Göttinger „Tatort – Die Rache an der Welt“ den Mord an einer Studentin klären, die in der Flüchtlingshilfe aktiv war. Der Krimi packt zum Doppeljubiläum ein heißes Eisen an.

Wie war „Die Rache an der Welt“? Der neue „Tatort“ aus Göttingen im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Die Ermittlungen zum Mord an einer Studentin, angelehnt an einen Freiburger Fall 2016, führen zu Flüchtlingen, denen die junge Frau Deutsch beigebracht hat. In der Nähe des Tatorts versuchen sich einige ihrer Schüler an einem Fußballrekord – stammt der Mörder aus diesen Reihen, oder war es ein „deutscher“ Serienvergewaltiger , der seit Monaten in Göttingen sein Unwesen treibt ?

Zahl der Leichen 1

Brisanz Dieser Fall birgt Zündstoff. Er wirft Fragen auf, etwa wie die Gesellschaft – nicht nur im Hinblick auf Migranten – von Vorurteilen und Wunschvorstellungen geprägt ist. Und er zeigt einmal mehr: Es gibt auch in der Rassismusdebatte Widersprüche, sprich: mehr als nur schwarz und weiß.

Beste Zitate „Jede Kultur bringt ihre eigenen Arschlöcher hervor“ – sagt Jelena (Mala Emde), die Mitbewohnerin der Ermordeten. Das wird spätestens dann klar, wenn Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) einige testosterongeladene Fußballer befragen will. Das „Scheißmachogehabe nervt“, schreit sie ihnen entgegen. Und: „Hier sind Frauen etwas wert. Hier können Frauen euch sogar einsperren.“

Unser Fazit Das Filmduo Daniel Nocke (Drehbuch) und Stefan Krohmer (Regie) hat einen wohltuend unaufgeregten Krimi vorgelegt. Trotz komplexem Thema wird nicht gewertet, sondern schnörkellos ermittelt.

Spannung Note 2,5; Logik Note 2,5