Der Taxifahrer als Opfer: In diesen Tagen häufen sich die Fälle, bei denen die Chauffeure von Straftätern ins Visier genommen werden.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Das Stuttgarter Taxi wird zum Jahresende zunehmend zum Tatort – die Chauffeure werden dabei zur Zielscheibe von Trickdieben und Autoknackern. Die Polizei muss sich inzwischen auch mit manchem Gewaltdelikt befassen.

 

Seiner Sache ziemlich sicher scheint sich ein etwa 30 Jahre alter Trickdieb zu sein. Der schafft es offenbar ohne Probleme, Taxifahrer anzusprechen, abzulenken und dann um ihre Geldbörse zu bringen. Wie die Polizei mitteilte, trat der Langfinger am Donnerstag gegen 5 Uhr in der Olgastraße in der Innenstadt an ein Taxi heran und fragte den Fahrer nach dem Preis für eine bestimmte Fahrt. Offenbar benutzte er dabei einen ungewöhnlichen Straßennamen – denn während der Taxifahrer auf seinem Navigationsgerät nachschaute, ließ der vermeintliche Fahrgast die Geldbörse aus dem Türfach verschwinden.

Der Trick hatte offenbar auch schon zwei Stunden vorher in der Kronprinzstraße funktioniert. Die Beute beträgt mehrere Hundert Euro. In einem Fall war der Täter etwa 1,75 Meter groß und dunkelhaarig, hatte einen Bart und trug eine Wollmütze. Hinweise über Telefon 07 11 / 89 90 - 31 00.

Unbekannte brechen reihenweise Taxis auf

Derweil geht die Serie von Taxiaufbrüchen weiter. So schlugen die Autoknacker am Donnerstag zwischen 4 und 5 Uhr in der Gerberstraße in der Innenstadt zu. In einem Fall wurde das Fenster der Beifahrertür eingeschlagen, im anderen die Tür aufgebrochen. Die Täter hoffen offenbar darauf, dass die Chauffeure bei ihrer Abwesenheit die Geldtasche mit den Einnahmen in der Türablage zurücklassen. Die Serie begann am 23. Dezember, der Polizei wurden sechs Fälle gemeldet.

Gefasst ist dagegen ein 35-jähriger Tatverdächtiger, der am Donnerstag gegen 5.30 Uhr einen 49-jährigen Taxifahrer angegriffen, gewürgt und bespuckt hatte. Der Mann hatte sich von Esslingen-Mettingen nach Hedelfingen chauffieren lassen und wollte den dabei angefallenen Fahrpreis nicht entrichten. Nach einer handfesten Auseinandersetzung flüchtete er. Die Polizei konnte ihn aber wenig später ermitteln.